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Landwirtschaft: Prellbock der Nation

Die Medien blenden die immensen, bereits erzielten Fortschritte der Landwirtschaft völlig aus: 40 Prozent Rückgang bei den konventionellen Pflanzenschutzmitteln, Halbierung des Antibiotikaeinsatzes bei den Nutztieren, 190’000 Hektaren Biodiversitätsflächen. Die Schweiz hat nicht nur heute, sondern auch in Zukunft eine der nachhaltigsten Landwirtschaften weltweit. Pestizidfreie Lebensmittel in erforderlichen Mengen zu importieren, ist wohl utopisch. Die Konsumentenpreise würden erheblich steigen, der Nachweis «pestizidfrei » für Importeure würde ein Ding der Unmöglichkeit.

Wo in der Schweiz kann man kein Quellwasser trinken? Was gelangt wohl von jedem einzelnen Menschen, der Medikamente nimmt oder nehmen muss, letztendlich in die Gewässer? Gelangen keine Desinfektionsmittel in unsere Flüsse? Wie viele Tonnen Pestizide wurden in den letzten zehn Jahren an den Bahnlinien versprüht? In den Gärtnereien, auf Golfplätzen, bei Kantonen und Gemeinden für Parkanlagen, in Schreber- und privaten Gärten? Nur ein kleines Beispiel: Im kleinen Kanton Zug wurden im Jahre 2020 im Forst 1700 Liter Pestizide gegen Borkenkäfer gespritzt.

Die Landwirtschaft sprüht in der heutigen Zeit nur, was unbedingt nötig ist, die Spritzmittel sind ja nicht gerade günstig. Aber an allem sind nur die Bauern schuld, mit dem Finger auf andere zeigen ist sehr einfach. Vor der eigenen Haustüre wischen wäre besser. Darum zweimal Nein zu Trinkwasser- und Pestizidinitiative.

Erich Kälin (Euthal)

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