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Reisst die Corona-Pandemie Löcher in die Spitalkassen?

Der Regierungsrat kann derzeit noch nicht einschätzen, welche finanziellen Folgen Corona auf die Jahresrechnungen 2020 der Schwyzer Spitäler haben wird.

MAGNUS LEIBUNDGUT

«Von den Spitälern und deren Verband hört und liest man in letzter Zeit oft, dass die Corona- Pandemie ein Loch in die Kassen gerissen habe», schreibt der Einsiedler SVP-Kantonsrat Roland Lutz in einer Kleinen Anfrage: Dies werde von Santésuisse infrage gestellt. Vielmehr seien laut Fachleuten eher Abschreibungen der Grund für die negativen Ergebnisse. Spitäler sind verpflichtet, über ihre Rechnung zu berichten «Zudem wird kolportiert, dass 20 Prozent der Spitäler eine Eigenkapitalquote von weniger als 30 Prozent hätten», teilt Lutz mit: Von rund 160 Spitälern in der Schweiz seien zudem 20 bis 35 konkursoder sanierungsgefährdet.

«Gemäss der jährlichen Leistungsvereinbarung sind die Schwyzer Spitäler Einsiedeln, Lachen und Schwyz verpflichtet, dem Amt für Gesundheit und Soziales jeweils sobald verfügbar den Geschäftsbericht, den Bericht der Revisionsstelle sowie die nach Konten detaillierte Bilanz und Erfolgsrechnung zu übermitteln», schreibt der Schwyzer Regierungsrat in seiner Antwort auf die Kleine Anfrage von Roland Lutz: «Bis dato sind diese Angaben noch von keinem Spital eingereicht worden. » Das Spital Lachen habe für das Geschäftsjahr 2020 einen Verlust von 62'000 Franken kommuniziert. Ein Vorschlag zur Abgeltung ist eingereicht worden «Im März 2020 hat der Regierungsrat im Rahmen eines Grundsatzentscheids seine Absicht bekundet, die durch die Corona-Pandemie bei den Schwyzer Spitälern resultierenden Mehrkosten und Mindereinnahmen vorbehältlich möglicher Massnahmen des Bundes und Leistungen Dritter abzugelten», schreibt Frau Landammann Petra Steimen: «Die Schwyzer Spitäler Einsiedeln, Lachen und Schwyz haben im letzten Jahr einen gemeinsamen Vorschlag zur Abgeltung der im Jahr 2020 durch die Corona-Pandemie entstandenen Mehrkosten und Mindereinnahmen an das zuständige Departement eingereicht.» Noch fehlen die Jahresberichte der Spitäler im Kanton Schwyz Der Regierungsrat habe darauf gestützt zur Finanzierung einer allfälligen Unterdeckung der Kosten der Spitäler in der Jahresrechnung 2020 zehn Millionen Franken zurückgestellt, teilt die Vorsteherin des Schwyzer Departements des Innern mit: «Eine abschliessende Beurteilung des Antrags der Spitäler erfolgt, wenn die geprüften Jahresrechnungen 2020 der Spitäler vorliegen.» Eine Einschätzung der finanziellen Folgen der Corona-Pandemie auf die Jahresrechnungen 2020 der Schwyzer Spitäler sei erst möglich, wenn die entsprechenden Jahresberichte vorliegen würden und analysiert werden könnten, betont die Regierungsrätin Petra Steimen.

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