Veröffentlicht am

«Kinder ab sechs Jahren sollten sich gegen FSME impfen lassen»

«Kinder ab sechs Jahren sollten sich  gegen FSME impfen lassen» «Kinder ab sechs Jahren sollten sich  gegen FSME impfen lassen»

Hans-Ulrich Kain ist Chefarzt der Klinik für Allgemeine Innere Medizin im Spital Einsiedeln. Der Facharzt steht Red und Antwort zur Gefahr, die durch Zeckenstiche droht.

MAGNUS LEIBUNDGUT

Wie hoch schätzen Sie die Gefahr ein, von einer Zecke gebissen zu werden und an FSME zu erkranken? Die Schweiz ist grundsätzlich ein Risikogebiet mit einem hohen Zeckenaufkommen. Das Risiko, aufgrund eines Zeckenbisses an FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) zu erkranken, ist aber relativ gering. Die Rate liegt schweizweit bei 250 gemeldeten Infektionen pro Jahr.

Empfehlen Sie eine Impfung gegen FSME-Viren und wer soll sich impfen lassen? Ja, diese Impfung empfehlen wir. Erwachsene und Kinder ab sechs Jahren sollten sich impfen lassen.

Gibt es Nebenwirkungen bei der FSME-Impfung? Die Impfung wird überwiegend problemlos vertragen. Wenn, dann können lokale Nebenwirkungen wie leichte Schmerzen, Rötungen oder Brennen um die Einstichstelle möglich sein, in sehr seltenen Fällen ein paar Tage Unwohlsein. Ernsthafte Nebenwirkungen sind aber extrem selten.

Wie hoch schätzen Sie die Gefahr ein, an Borreliose zu erkranken?

Das Risiko, durch eine Zecke an Borreliose zu erkranken, ist deutlich höher. Schweizweit erkranken jährlich rund 10’000 Menschen an Borreliose. Wer an Borreliose erkrankt und medizinisch nicht adäquat behandelt wird, kann unter Umständen ein Leben lang an den Folgen leiden. Eine Anmerkung: Eine Zecke beisst nicht, sondern sie sticht.

Wie kann man sich vor einem Zeckenstich schützen?

Es macht Sinn, in der Natur wenn möglich lange Hosen oder Strümpfe zu tragen, um sich vor einem Stich zu schützen. Wer sich in der Natur aufgehalten hat, sollte danach den Körper auf Zecken absuchen – auch auf Hüfthöhe und den Achseln. Was soll man tun, wenn man von einer Zecke gestochen worden ist?

In erster Linie sicherlich einmal die Zecke ziehen, allenfalls mit Hilfsmitteln wie einer speziellen Pinzette. Weiter macht es Sinn, in den darauffolgenden Tagen zu beobachten, ob sich eine sogenannte Wanderröte abzeichnet. Diese tritt als roter Fleck mit zentraler Aufhellung in Erscheinung. Der Fleck kann mehrere Zentimeter gross werden.

«Schweizweit erkranken jährlich rund 10’000 Menschen an Borreliose.»

Hans-Ulrich Kain ist Chefarzt und Leiter der Klinik für Innere Medizin im Spital Einsiedeln.

Foto: zvg

Share
LATEST NEWS