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Covid-19 war ein Weckruf für die Kirche

Die katholische Schwyzer Kantonalkirche ruft Kirchgemeinden zu Spenden für die Erneuerung der Kaserne der Schweizergarde auf.

FRANZ STEINEGGER

Im Jahresbericht der katholischen Kantonalkirche blickt Lorenz Bösch, Präsident des kantonalen Kirchenvorstandes, auf die Absetzung von Generalvikar Martin Kopp zurück – ein Schritt, der «Unverständnis und Empörung » ausgelöst habe.

Die Bistumsverantwortlichen seien nicht einmal bereit gewesen, «die Petition mit 4000 Unterschriften entgegenzunehmen und diesen Akt als Chance des Dialogs zu nutzen». Mit der Einsetzung des Schwyzer Pfarrers Peter Camenzind als Generalvikar ist nun Ruhe eingekehrt.

Spendenaufruf für Kaserne der Schweizergarde in Rom Bösch zeigte sich andererseits «beeindruckt, welche Initiativen im Kleinen durch die Covid- 19-Pandemie in der Seelsorge und in den Kirchgemeinden ausgelöst wurden». Sie seien die «Lichtblicke in einem schwierigen Jahr für die Kirche im Bistum Chur» gewesen.

Mit einem speziellen Anliegen tritt die Kantonalkirche an die 38 Kirchgemeinden heran: Die aus dem 19. Jahrhundert stammenden drei Gebäude der päpstlichen Schweizergarde im Vatikan müssen mit einem Aufwand von 55 Millionen Franken dringend erneuert werden.

Der Kantonalkirche Schwyz fehlt die rechtliche Grundlage für eine Zahlung. Deshalb ruft sie die Kirchgemeinden auf, entsprechende Beiträge in ihren Voranschlag 2022 aufzunehmen.

Somit könnten, so heisst es im Empfehlungsschreiben, «auch wir aus dem Kanton Schwyz einen Beitrag an das weltweit bekannte Aushängeschild der Schweiz leisten».

Eine Million Franken wird umverteilt Letztes Jahr fanden ordentliche Gesamterneuerungswahlen statt, wobei sämtliche sechzig Kantonskirchenräte in stiller Wahl gewählt wurden. Präsident ist Johannes Schwimmer, Schwyz. Im Jahr 2020 wurde der Trägerverein der Katechetischen Arbeitsstelle in die Kantonalkirche eingegliedert. Per 1. Dezember erfolgte die Übergabe der Leitung von Monika Baechler an Silvia Brändle.

Aus dem Rechenschaftsbericht ist weiter ersichtlich, dass letztes Jahr mit dem Finanzausgleich 1,07 Millionen Franken von den reichen Kirchgemeinden in die ärmeren transferiert wurden. Die drei grössten Geber-Kirchgemeinden sind nach wie vor Freienbach, Wollerau und Schindellegi. Muotathal mit 182’000 Franken, Illgau mit 131’000 und Steinerberg mit 113’000 profitieren am meisten.

Am 28. Mai findet um 14 Uhr die erste Session im Jahr 2021 des Kantonskirchenrates im Kultur- und Kongresszentrum Zwei Raben in Einsiedeln statt. Auf den 27. Juni ist die Abstimmung über das Ausländerstimmrecht in der katholischen Kirche angesetzt.

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