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«Schade, dass wir nicht im EVZ-Stadion sein konnten»

23 Jahre mussten die Fans des EV Zug auf den zweiten Meistertitel warten. Auch einige Rothenthurmer feierten mit ihrem EVZ.

ROBERT BETSCHART

«Wir haben jahrelang auf diesen Titel gewartet. Die Freude ist einfach riesig», sagt Tobias Schuler auch noch ein paar Tage nach dem Meistertitel des EVZ zum Titelgewinn. Schuler ist Präsident der Black Scorpions, dem EVZ-Fanclub aus dem Raum Küssnacht. Seit 27 Jahren besitzt der 41-Jährige die Saisonkarte der Zuger und hat in dieser Zeit kaum jemals ein Heimspiel verpasst.

Red-Tower Blue-Fire Ähnlich klingt es aus den anderen EVZ-Fanclubs im Kanton. Die Freude über den zweiten Meistertitel nach 1998 ist allgegenwärtig. Auch der EVZ-Fanclub in Rothenthurm – die Red-Tower Blue-Fire – verfolgten das entscheidende Playoff-Spiel gegen Servette gemeinsam vor dem Bildschirm. Dessen Präsident ist Urs Beeler.

Der EVZ Fanclub Red-Tower Blue-Fire Rothenthurm ist der jüngste Fanclub und besteht erst seit dem 4. Dezember 2012. Damals bei der Carfahrt zum Auswärtsspiel nach Fribourg wurde der Fanclub von drei Mitgliedern gegründet.

Zum Meistertitel sagt Beeler: «Es ist einfach grandios, dass es jetzt für den Titel gereicht hat. Aber natürlich schade, dass wir nicht im Stadion mit dabei sein konnten.» Das sieht auch Thomas Schilter so. Der 31-jährige Rothenthurmer, welcher auch als sehr starker Läufer bekannt ist, ist zusammen mit zwei Kollegen der Gründer der Red-Towers. Schilter führt eine Excel-Liste, wie viele EVZ-Spiele er schon besucht hat, und ist mittlerweile bei fast 600 Live-Matches angekommen.

«Einmalig»

«Es war im Oktober sehr schmerzhaft, als klar wurde, dass vorläufig keine Spiele mehr besucht werden können. Aber wie alle haben auch wir uns damit abgefunden », sagt der Geomatiker. Nach dem Spiel am vergangenen Freitag reisten die Rothenthurmer direkt nach Zug und wollten sich die Feier nicht entgehen lassen. «Es war einfach überwältigend», sagen die beiden. «Die Feier hat unsere Vorstellung übertroffen. Es war einmalig.» Auch Tobias Schuler und einige Clubkameraden, mit denen er das Spiel am TV verfolgte, reisten zur Meisterfeier nach Zug. Es brauchte aber ein wenig Überwindung, wie der 41-Jährige erklärt: «Wir sind ja auch nicht mehr die Jüngsten und keine 20 mehr. Deshalb haben wir hin und her überlegt, ob wir wirklich noch am Abend um 23 Uhr nach Zug reisen wollen. Aber es lohnte sich. Die Stimmung war einfach toll, und der Meistertitel konnte so richtig gefeiert werden», sagt der Abteilungsleiter.

Ticket-Politik kritisiert Schuler richtet aber auch einen Kritikpunkt an seinen EVZ. Denn als jeweils wieder 50 Zuschauer pro Spiel zugelassen wurden, berücksichtigte der EVZ jeweils nur die Fans der Herti Nordkurve. «Ich hätte mir schon erhofft, dass auch wir wenigstens mal zwei, drei Tickets erhalten hätten. Immerhin zählt unser Fanclub rund 65 Mitglieder, und einige von uns sind schon sehr lange dabei.» Die Fans der Herti Nordkurve sind jeweils für die Choreografie und die Stimmung im Stadion zuständig. Das weiss auch Schuler. Trotzdem hätte aus seiner Sicht der EVZ da auch andere Fanclubs berücksichtigen können. Aus sportlicher Sicht hat hingegen in der abgelaufenen Saison für den EV Zug praktisch alles gestimmt. «Der EVZ hatte in dieser Saison ein Top-Kader », sagt Schuler. Dieser Meinung ist auch Stefan Appert und ergänzt: «Die vier Linien waren sehr ausgeglichen, und jeder auf dem Feld konnte punkten. Das und gute Ausländer haben in dieser Saison den Ausschlag für Zug gegeben.» Ähnlich sehen es die Rothenthurmer: «Das Kader war sehr breit aufgestellt. Zudem hatten wir mit Genoni einen sicheren Rückhalt.» Während man sich also immer noch über den Meistertitel freut, denkt man aber bereits an die nächste Saison, und alle sagen einstimmig: «Wir hoffen ganz einfach, dass die Zuschauer für die nächste Saison wieder zugelassen sind.»

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