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«Der Rehbestand im Bezirk Einsiedeln ist ausgezeichnet»

ml. Andreas Schädler hat als Hegeobmann im Jägerverein Einsiedeln die Verantwortung für den Schutz des Wildes im Bezirk Einsiedeln. Mit drei Methoden werden Rehkitze vor dem Vermähen durch Mähmaschinen gerettet: In erster Linie geschieht dies mit konventionellem Verblenden mit Fahnen, deren Licht und Geräusche zur Flucht von der Wiese in den Wald animieren sollen. Zweitens mit Drohnen, die seit dem Jahr 2018 im Einsatz stehen. Zuguterletzt kommt ein Ablaufen als Methode infrage: Die Jäger laufen die Wiesen ab und suchen die zusammengekauerten Rehkitze.

«Mit der Rehkitzrettung wollen wir Leid des Wildes verringern», sagt Schädler: «Das Reh ist keine gefährdete Tierart im Bezirk Einsiedeln. Sein Bestand ist hierzulande ausgezeichnet.» Allerdings habe das Wild aufgrund des langen und schneereichen Winters gelitten, seine Fettreserven seien aufgebraucht. «Nicht ideal ist, wenn dann noch Freizeitsportler das Wild aufschrecken und zur Flucht zwingen», schildert der Hegeobmann: Denn wegen der Flucht verbrauche das Wild noch mehr Energie. Um dies zu kompensieren, komme es dann oftmals zum Wildverbiss, was die Förster wenig freue.

Wolf verhält sich unauffällig

«Fütterungen dürfen nur in Ausnahmefällen, nur durch Fachleute und nur direkt in den Winterlebensräumen der Tiere stattfinden », konstatiert Schädler: «Sie dienen einzig dem Zweck, die Tiere in harten Wintern in ihren natürlichen Lebensräumen zu halten. Alle anderen Fütterungen schaden den Tieren und können sie sogar töten.» Denn wegen solchen Fütterungen könne sich der Kreislauf der Tiere wegen des Eiweisses verändern: Das Wild stelle wegen dieser Fütterung auf Frühling um. Komme ein erneuter Wintereinbruch, würden die Tiere erheblichen Wildverbiss verursachen, eventuell sogar sterben.

Wirkt sich der seit Jahren im Grossraum Einsiedeln heimisch gewordene Wolf M52 auf den Wildbestand aus? «Der Wolf verhält sich selbst eher unauffällig », führt der Hegeobmann aus: «Eher bemerkt man die Präsenz des Wolfes, wenn das Wild heimlicher wird: Wenn es scheuer wird, sich eher versteckt.» Mehr Sorgen als der Wolf bereiten Schädler Krankheiten wie die Staupe und die Fuchsräude, die Meister Reineke derzeit heimsuchen. Die Staupe sei für Menschen nicht gefährlich. Räude könne eine milde, juckende Hauterkrankung von zwei Wochen auslösen.» Hunde können beide Erkrankungen bekommen », erklärt Schädler.

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