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Alles neu?

Alles neu? Alles neu?

ZWISCHENLUEGETEN 3

MARTHA EMMENEGGER

Wie heisst es so schön im Volksmund. Alles neu macht der Mai … Von wegen, denke ich da nur.Auch der Mai macht nicht alles neu. Und das jedes Jahr von Neuem. Also das, mit dem Nicht-alles-neumachen. Natürlich, wenn wir in die Natur blicken, stimmt die Aussage durchaus. Alles gedeiht aufs Neue. Die neuen Triebe schiessen aus und die Baumastgerippe werden zu Laubbäumen. Ja, und mit dem Mai, wohlgemerkt nach! den Eisheiligen, ist der Frühling da. Und die Welt erscheint dann, dank spriessenden Grüntönen und vielfältigen Blumenfarben, durchaus frisch und neu.

Denke ich aber an mich, bringt der Mai vor allem Altbekanntes hervor. Jedes Jahr. Winterspeck oder im Sinne von alles neu: Frühlingsrollen. Dank leichterer Kleidung nun auch nicht mehr leicht kaschierbar. Spätestens zu diesem Zeitpunkt lobe ich mir den Winter mit dicken Pullis, Daunengilets und langen gepolsterten Jacken. Diese machen es schwieriger, effektives Körpervolumen von Kleidungsvolumen zu differenzieren. Nicht mehr so im Mai. Die Frühlingsgarderobe schreit nach Hervorholen. Ich stelle mich bewusst dann auf taub, aber sobald die Wärmegrade höher steigen, bin auch ich froh um luftigeres Gewebe. Und so kommt es, wie es kommen muss nach einem guten Winter. Plus Corona. Das eine oder andere Textil- und folgend auch das Nervenkostüm wirkt nicht nur, sondern ist sehr angespannt.

So stand ich also etwas missgelaunt aufgrund spannender Tatsachen (textilmässig) in der Küche, als Salma freudestrahlend und singend die Türe hereinkam. Raten Sie mal, was sie sang … ja – alles neu macht der Mai … * Martha Emmenegger, 45, merkt, dass auch die Kauf-Versuchung im Mai nach farbigen und frostunbeständigen Blumen jedes Jahr, natürlich vor der kalten Sophie, auch altbekannt und übermächtig ist.

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