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Es gibt kein Geld für die Kulturzentren

Ein Postulat wird abgelehnt. Es wird auf das dezentrale Kulturleben im Kanton Schwyz gesetzt.

SILVIA CAMENZIND

Die kantonale Kulturförderung wird nicht weiterentwickelt. Die Schwyzer Regierung lehnt ein entsprechendes Postulat von Kantonsrat Jonathan Prelicz, SP, Goldau, und Mitunterzeichnenden ab.

Professionalisierung in den vergangenen Jahren

Prelicz forderte, dass in Zukunft Bühnen oder andere Kultureinrichtungen an die Investitionsoder auch Betriebskosten vom Kanton Geld gesprochen bekommen können. Es sei an der Zeit, dass der Kanton Schwyz kulturellen Einrichtungen von Gemeinden, öffentlich-rechtlichen und privatrechtlichen Vereinigungen finanzielle Unterstützung gewähre.

Er begründet dies mit den im interkantonalen Vergleich sehr tief liegenden Kulturausgaben der öffentlichen Hand. Der Postulant bezeichnet eine finanzielle Förderung als «Garant für Kontinuität ».

Die Regierung holt in ihrer Antwort aus. Der Kanton Schwyz verfüge über eine ausgesprochen reichhaltige Kulturszene. Er dürfe als Hochburg der Volksmusik bezeichnet werden. Die Regierung attestiert der Kultur im Kanton eine zunehmende Professionalisierung. Es seien aber weiterhin unzählige engagierte Menschen, welche für ein aktives und breites Kulturangebot in den verschiedenen Sparten sorgen.

Der Regierungsrat sieht keinen Handlungsbedarf, von der bisherigen strategischen Ausrichtung der Kulturförderung abzuweichen. Ein einzelnes Kulturzentrum mit Zentrumsfunktion sei nicht sinnvoll.

Dezentrales Kulturleben wird gelobt Gefragt seien Veranstaltungsund Kulturräume vor Ort, die den Bedürfnissen der Vereine und Kulturschaffenden entsprechen. Für diese Lösungen vor Ort seien die Gemeinden und Bezirke in der Pflicht. Im Rahmen der Kulturförderung auch Infrastrukturkosten zu übernehmen, berge zudem die Gefahr einer Verzettelung der finanziellen Mittel.

Es bleibt deshalb bei der Unterstützung mittels Geldern aus dem Lotteriefonds. Es könnte aber in Zukunft weniger Geld fliessen. Als Gründe gibt die Regierung «wachsende Begehrlichkeiten » und «eine unsichere Perspektive bei den jährlichen Zuwendungen durch Swisslos» an. «Entsprechend ist die Übernahme einer neuen regelmässigen Belastung kritisch zu beurteilen », so die Regierung. Die Kulturförderung im Kanton bleibt deshalb weiterhin subjektbezogen.

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