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«Schädlich für uns und die Umwelt»

«Schädlich für uns und die Umwelt» «Schädlich für uns und die Umwelt»

Interview mit Astrid Schuler, die in Rothenthurm eine Sammeleinsprache wegen eines Mobilfunkmastens eingereicht hat

227 Unterschriften hat Astrid Schuler aus Rothenthurm für ihre Einsprache gegen die geplante Umrüstung einer bestehenden Mobilfunkanlage auf 5G-Betrieb gesammelt. Im Interview erklärt die 67-Jährige, warum sie diese neue Technologie ablehnt.

WOLFGANG HOLZ

Frau Schuler, warum haben Sie eine Sammeleinsprache gegen die Umrüstung der bestehenden Mobilfunkantenne in Rothenthurm zum 5G-Betrieb eingereicht?

Ich hatte einfach das Gefühl, einmal «Stopp» zu sagen und zu hinterfragen, welche Auswirkungen die neue 5G-Technologie auf Mensch und Umwelt hat. Mein erster Gedanke war, was tun wir uns an. Ich wollte Verantwortung übernehmen und die Menschen in Rothenthurm zum Nachdenken bringen. Hat es Sie überrascht, dass sage und schreibe 227 Unterschriften im Rahmen Ihrer Einsprache zusammengekommen sind? Ja, es hat mich sehr überrascht, dass wir so viel Unterstützung erhalten haben. Viele Gespräche haben mir gezeigt, dass sich viele bereits mit diesem Thema auseinandergesetzt haben. Wie erklären Sie sich, dass so viele Rothenthurmer und Rothenthurmerinnen Ihr Anliegen unterstützen? Die Rothenthurmer Bevölkerung hat schon mehrmals bewiesen, dass sie sich aktiv für die Natur und Umwelt eingesetzt hat. Sie wünschen sich eine umweltund menschenfreundliche sowie eine gesundheitsverträgliche Technologie.

Was wollen Sie mit Ihrer Einsprache erreichen?

Wir ersuchen um sorgfältige Prüfung und Gutheissung unserer Einsprache. Wir wollen konkret, dass der Ausbau der 5G-Anlagen vorsorglich nicht bewilligt wird. Eine Bewilligung darf erst erfolgen, wenn wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass die 5G-Technologien für Gesundheit und Umwelt unbedenklich sind.

Sind Sie generell gegen Mobilfunk oder wollen Sie nur den 5G-Betrieb verhindern? Der Mobilfunk ist leider nicht mehr wegzudenken. Ich möchte aber die aktuelle 5G-Technologie nicht, es muss in eine Richtung geforscht werden, die umweltund gesundheitsverträglich ist. Warum sind Sie gegen 5G?

Ich bin davon überzeugt, dass die aktuelle 5G-Technologie schädlich für uns und unsere Umwelt ist. Auch die Wissenschaft belegt mittlerweile, dass sie eine Vielzahl von schädlichen Auswirkungen auf Menschen, Tiere und Pflanzen hat. Es kann zu Tumoren, Krebs und anderen Krankheiten führen, so wie es auch von BERENIS, einer Schweizer Expertengruppe für elektromagnetische Felder und nichtionisierende Strahlung, bestätigt worden ist. Glauben Sie, dass Sie mit der Sammeleinsprache den Ausbau der Mobilfunkanlage verhindern kann, schliesslich genehmigen die Behörden am Ende meistens solche Anlagen? Es wäre an der Zeit, dass die Gemeinden des Kantons Schwyz endlich auch 5G-Baugesuche vorsorglich ablehnen, wie es diverse andere Kantone und Gemeinden tun. Viele Gemeinden ausserhalb des Kantons haben die Verfahren offiziell auf Eis gelegt oder sogar sistiert. Es wäre wünschenswert, diese Gemeinden offiziell zu kontaktieren, um ihre Gründe und Argumente zu erfahren und daraus Schlüsse zu ziehen. Sie leben seit 40 Jahren in Rothenthurm. Wie gefällt es Ihnen hier?

Ich habe in Rothenthurm eine Heimat gefunden, in welcher ich mich sehr wohl fühle, und wo ich mich in der Natur erholen kann. Diese Gesundheitsund Kraftquelle der Natur möchte ich auch unbedingt für unsere Nachkommen erhalten. Denken Sie, dass Ihre Einsprache gegen den 5G-Ausbau auf jeden Fall dazu beitragen kann, über moderne Technologien und ihre Wirkung auf die Umwelt nachzudenken? Ja, ich bin davon überzeugt, dass die Menschheit Selbstverantwortung übernimmt und uns selbst und unsere Natur schützen will.

«Ich möchte aber die aktuelle 5G-Technologie nicht, es muss in eine Richtung geforscht werden, die umwelt- und gesundheitsverträglich ist.»

Astrid Schuler, Einsprecherin

Dieser Mobilfunkmasten in Rothenthurm soll umgerüstet werden – auf 5G-Betrieb.

Foto: Albert Marty

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