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Einsiedelns Frauenfussball hat Klasse

Einsiedelns Frauenfussball hat Klasse Einsiedelns Frauenfussball hat Klasse

Alexandra Füchslin (20) spielt seit dieser Saison beim FC Baar in der ersten Liga

Der FC Einsiedeln hat eine Tradition in Sachen gute Fussballspielerinnen. In den 1990er-Jahren kickten die Damen des Klosterdorfs sogar in der Nationalliga B. Einige Einsiedlerinnen spielen und spielten auswärts. Jüngstes Beispiel: Alexandra Füchslin wechselte zum FC Baar.

WOLFGANG HOLZ

Es ist durchaus ein gewagter Sprung für die Stürmerin des FC Einsiedeln. Die 20-jährige Alexandra Füchslin hat zwar schon 41 Tore in einer Saison für die Damen des FC Einsiedeln geschossen. Ein Rekord! Doch nun kickt sie in der aktuellen Spielzeit, die letzten Herbst begonnen hat, beim FC Baar.

«Sie ist sehr schnell»

Der Zuger Verein ist für seine gute Damenmannschaft in der Region bekannt und in der ersten Liga vertreten – der dritthöchsten Schweizer Damenliga. Bisher spielte «Ale», wie sie von ihren Mannschaftskameradinnen genannt wurde, beim FC Einsiedeln in der dritten Liga.

«Sie kann aber ohne weiteres in der 1. Liga mitmischen», sagt ihr früherer langjähriger Trainer Hansjürg Kälin, der die erste Damenmannschaft 21 Jahre lang trainierte. «Sie ist sehr schnell und bewegt sich mega gut auf dem Platz», erklärt er. Ausserdem besitze sie das Auge für den schnellen Pass in die Tiefe. Sie sei so schnell, weil sie früher immer mit den Buben gekickt habe.

«Ihre spielerische Entwicklung verläuft sehr zufriedenstellend.»

Claudia Mösch, FC Baar Ihr letzter Trainer, Thomas Schädler, attestiert der jungen Einsiedlerin, dass sie die Chance verdient habe, höherklassig zu spielen. «Sie ist wirklich gut.» Leider könnten die Damen den Abgang von Alexandra Füchslin nur schwer verkraften – der FCE sei derzeit Zweitletzter in der Tabelle. Wobei die Damenmannschaft des FCE seit dem Unterbruch nach sechs Spielen wegen der Corona-Pandemie nicht mehr auf dem Platz gestanden hat – während der FC Baar in der 1. Liga wieder spielen darf.

Chiara Kehl bei Rapperswil Auch beim FC Baar, bei dem Alexandra Füchslin die Vorrunde mitgespielt hat, hört man Gutes über den Zugang aus Einsiedeln. «Ihre spielerische Entwicklung verläuft sehr zufriedenstellend und dank ihrer Schnelligkeit hat sie sich erwartungsgemäss schnell ins Team gespielt», sagt Claudia Mösch vom Ressort Frauen beim FC Baar. Sie hat auch schon Tore für den Baarer Fussballklub erzielt. «Derzeit spielt sie allerdings nicht, weil sie bis Juni einen Englisch-Sprachkurs in Malta absolviert.» Nur ihr Konterfei im gelben Trikot des FC Baar fehlt noch auf der Homepage. Der Wechsel von Alexandra Füchslin vom FC Einsiedeln zu einem höherklassigen Klub ist nicht der erste. Seit einigen Jahren spielt die frühere Klosterdörflerin Chiara Kehl beim FC Rapperswil-Jona 1928 in der Nationalliga B.

Die Sandra Kälins

Zudem war Sandra Kälin (33) aus Trachslau eine Zeitlang beim FC Basel unter Vertrag. Und die legendäre Sandra Kälin, die in den 1990er-Jahren mit dem FC Einsiedeln in der Nationalliga B kickte und gegen Lugano sogar den Aufstieg in die Nationalliga A verpasste, wechselte 1993 in die deutsche Damen-Bundesliga nach TuS Niederkirchen.

Die 49-Jährige und frühere Mittelfeldspielerin war auch über 50-mal für die Schweizer Nati im Einsatz. «Auf diese Zeit blicke ich schon mit Stolz zurück», sagt Kälin, die ja beim «Einsiedler Anzeiger» eine Lehre als Schriftsetzerin absolvierte. Die Willerzellerin führt heute den Velo-Laden im Viertel. «Damals in Einsiedeln konnten wir in einer Dorfmannschaft dank unseres guten Zusammenhalts noch höherklassig spielen.»

Stürmerin Alexandra Füchslin (Kreis) spielt nun nicht mehr bei den FCE-Damen in der 3. Liga, sondern beim FC Baar in der 1. Liga.

Foto: zvg

Die legendäre Sandra Kälin (49) aus Willerzell spielte sogar in der deutschen Bundesliga. Unten links, vordere Reihe: EA-Mitarbeiterin Priska Lacher.

Foto: Archiv FCE

«Hat das Auge für den Pass in die Tiefe»: Alexandra Füchslin. Foto: zl

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