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Ausserschwyz bringt Schwyz wieder in Schuss

Erst im nächsten Jahr erreicht die Schwyzer Wirtschaft wieder das Vorkrisenniveau.

STEFAN GRÜTER

Die Coronakrise hat auch den Kanton Schwyz in eine tiefe Rezession versetzt. Die Schwyzer Kantonalbank (SZKB), die in Zusammenarbeit mit BAK Economics die Wirtschaftsprognose für diesen Frühling erarbeitet hat, spricht zudem von «Sand im Getriebe».

Starke Baukonjunktur hilft

Dafür verantwortlich seien die weiterhin gültigen Massnahmen zur Bekämpfung von Covid-19: «Für das Gesamtjahr ist mit einer Expansion des Bruttoinlandproduktes (BIP) von 3,4 Prozent zu rechnen. Das Vorkrisenniveau der gesamtwirtschaftlichen Leistung der Schweiz wird erst Ende 2021 wieder erreicht werden können.» Im Vergleich zum Schweizer Durchschnitt werde sich der Kanton Schwyz im laufenden Jahr mit einem erwarteten BIP-Wachstum von 3,0 Prozent «voraussichtlich unterdurchschnittlich entwickeln », schreibt die SZKB. Eine vollständige Erholung von der Covid- 19-Krise erfolge erst 2022, «wobei eine starke Baukonjunktur hilfreich sein wird». Die Verluste der Baubranche seien im Vergleich zur Gesamtwirtschaft etwas weniger gross.

Diverse Branchen aus dem Kanton Schwyz waren und sind auch von der weltweiten Krise getroffen. Zum Beispiel die Holzwirtschaft, deren Wertschöpfung im Vergleich zur restlichen Schweiz sehr hoch ist. «Da die Exporte zum wichtigsten Abnehmer Italien bereits vor dem Beginn der Coronakrise eingebrochen waren, fiel der Wertschöpfungsverlust im vergangenen Jahr überdurchschnittlich gross aus.» Ausserschwyz ist der Motor für die Erholung Regional werde die Erholung 2021 vor allem durch die Ausserschwyzer Bezirke angetrieben. «Dies sind allerdings auch die Bezirke mit den grössten Verlusten im Krisenjahr 2020.» Besonders ausgeprägt seien die Unterschiede im Gastgewerbe und in der Investitionsgüterindustrie. «Die vollständige Erholung 2022 dürfte ebenfalls hauptsächlich von der Region Ausserschwyz getragen werden », so die Prognose der SZKB. Beschäftigung ist gewachsen

Auch wenn die Arbeitslosenquote im Kanton Schwyz im Vergleich zu anderen Kantonen bescheiden angestiegen ist, so wuchs sie doch ab März des letzten Jahres deutlich an. Gleichzeitig ist die Beschäftigung leicht gewachsen.

«Trotzdem muss im laufenden Jahr mit einer zeitlich verzögerten Verschlechterung auf dem Arbeitsmarkt gerechnet werden. Verluste von Arbeitsplätzen erwarten wir vor allem im produzierenden Sektor, im Bau- und Gastgewerbe», heisst es in der Wirtschaftsprognose der Schwyzer Kantonalbank.

Die vereinfachte Handhabung von Kurzarbeitsentschädigungen habe im Kanton Schwyz besonders gut funktioniert. Die Schwyzer Kantonalbank rechnet im laufenden Jahr mit einem BIP-Wachstum von drei Prozent, was unter dem Schweizer Mittelwert liegen dürfte.

Die Verluste in der Schwyzer Baubranche sind im Vergleich zur Gesamtwirtschaft etwas weniger gross, aber wegen der schlechten Bauindikatoren ist auch im Jahr 2021 mit einer Stagnation zu rechnen.

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