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Kantonales Komitee gegen Agrarinitiativen gegründet

Kantonales Komitee gegen  Agrarinitiativen gegründet Kantonales Komitee gegen  Agrarinitiativen gegründet

Gegen die Volksinitiativen «Für sauberes Trinkwasser» und «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» hat sich ein kantonales Nein-Komitee formiert. Ihm gehören Regierungsräte, Parlamentarier und Persönlichkeiten aus der Politik, dem Gewerbe und der Landwirtschaft an.

Mitg. «Die Landwirtschaft arbeitet bereits heute unter Einhaltung eines ökologischen Leistungsnachweises und hohem Tierwohlstandard», betont Alice Gwerder, Präsidentin der Schwyzer Bäuerinnen: «Bei einer Annahme der Trinkwasserinitiative müssten wir auf unserem Betrieb die Eierproduktion aufgeben, da wir das notwendige Futter nicht selber herstellen können.» Aber auch das Rindvieh brauche nebst Gras eine gewisse Zufütterung.

Dabei würden mit dem Mischfutter auch Nebenprodukte der Lebensmittelherstellung verwertet, die ansonsten keine Verwendung mehr fänden. «Es braucht den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln» «Wir wollen mit möglichst natürlichen und umweltverträglichen Massnahmen gesunde und geschmacksvolle Früchte produzieren », erklärte Kilian Diethelm, Präsident des Schwyzer Obstbauvereins: Es brauche dazu den Einsatz von Nützlingen, Verwirrungstechniken zur Eindämmung der Fortpflanzung von Schädlingen und eben auch den massvollen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Ohne letztere entstünden hohe Ertragseinbussen, und die heimische Kirschen- wie auch Zwetschgenproduktion wären stark gefährdet, schreibt das Komitee in einer Medienmitteilung.

«Alle wollen intakte Umwelt und sauberes Trinkwasser»

Im Nein-Komitee engagiert sich auch Heinz Theiler, Präsident des Kantonal-Schwyzerischen Gewerbeverbandes: Die Initiativen seien viel zu extrem. Sie würden direkt Tausende Arbeitsplätze in der Schweizer Ernährungswirtschaft und im lokalen Gewerbe gefährden.

Gleich argumentiert Ständerat Othmar Reichmuth: Die gesamte Wertschöpfungskette sei betroffen. Alle wollten sauberes Trinkwasser und eine intakte Umwelt. Dafür brauche es die Vorlagen jedoch nicht. Das Parlament habe bereits in der Frühlingssession die Reduktion der Risiken beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und von Nährstoffverlusten beschlossen. Diese Massnahmen seien zielführender.

«Die Landwirtschaft entwickelt sich laufend weiter» «In den vergangenen zehn Jahren sank der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln um vierzig Prozent, und gleichzeitig nahmen die Biodiversitätsförderflächen um über einen Drittel zu», unterstreicht Nationalrat Marcel Dettling.

Die Landwirtschaft entwickle sich laufend weiter. Insbesondere die Trinkwasserinitiative würde hingegen der Umwelt mehr schaden als nützen, weil mehr Lebensmittel importiert werden müssten. «Zu diesem Schluss kommen die Studien der eidgenössischen Forschungsanstalt Agroscope», ist der Medienmitteilung zu entnehmen.

Kilian Diethelm, Präsident des Schwyzer Obstbauvereins, zeigt auf, dass erst bei hohem Befall Pflanzenschutzmittel eingesetzt würden.

Foto: zvg

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