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«Das ist zum Fenster hinausgeworfenes Geld»

«Das ist zum Fenster hinausgeworfenes Geld» «Das ist zum Fenster hinausgeworfenes Geld»

Nationalrat Alois Gmür stellt kritische Fragen zum milliardenteuren Testprogramm des Bundes.

ste. Der Bundesrat hat im März zu einer Testoffensive gegen Corona geblasen. Die Reaktionen sind unterschiedlich: Während der Kanton Bern die Bevölkerung aufrufe, sich testen zu lassen, sei das Echo im Kanton Zürich verhalten, schreibt die «SonntagsZeitung». In unserem nördlichen Nachbarkanton beteilige sich nur etwa ein Viertel der Schulen am Testprogramm.

Erste Erfahrungen über solche Massentests liegen vor: Graubünden hat im Februar knapp 300’000 Tests an Schulen und Betrieben durchgeführt. Davon fielen 444 oder 0,15 Prozent positiv aus. Bei Pilotprojekten in anderen Kantonen habe es ähnliche Resultate gegeben, hält die «SonntagsZeitung» fest: «Selbst Gesundheitsdirektoren zeigen sich hinter vorgehaltener Hand ernüchtert über die magere Ausbeute », bilanziert das Blatt. «Frage mich, was das bringt»

Der Bund lässt sich die Gratistests 2 Milliarden Franken kosten. Dieser enorme Aufwand ruft nun Parlamentarier auf den Plan, unter anderem den Schwyzer CVP-Nationalrat Alois Gmür. Er kritisiert, dass Aufwand und Ertrag in keinem Verhältnis stünden. «Herrgott, ist das nicht zum Fenster hinausgeworfenes Geld», entgegnet er auf Anfrage. «Die Resultate in Graubünden zeigen, dass die Testerei trotz massivem Einsatz nicht viel bringt.» Er selber habe sich getestet, «obwohl ich keine Symptome hatte. Jetzt könnte ich mich wöchentlich immer wieder testen lassen, doch ich frage mich, was das bringt».

Für ein mageres Resultat

Die zwei Milliarden seien eine Riesensumme, die vom Bundesrat einfach so genehmigt worden sei. «Wir Parlamentarier können dann im Nachhinein einfach absegnen, was der Bundesrat beschlossen hat», ärgert sich der Einsiedler. Er fordert die Finanzkommission des Nationalrates auf, diese Ausgaben zu untersuchen. «Es muss erlaubt sein, zu hinterfragen, ob es sich lohnt, zwei Milliarden Franken für 0,15 Prozent positiv Getestete auszugeben », argumentiert Gmür. «Die Rechnung dafür bezahlen dann unsere Kinder.»

«Aufwand und Ertrag stehen in keinem Verhältnis»: Nationalrat Alois Gmür.

Foto: Archiv EA

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