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«Ich freue mich auf einen geregelten Ablauf»

«Ich freue mich auf einen  geregelten Ablauf» «Ich freue mich auf einen  geregelten Ablauf»

Seit Ende des letzten Jahres arbeitet Luca Gut im Hallenbad Ybrig als Hauswart. Während des Lockdowns durfte er den Kurs zum Badmeister absolvieren.

ANGELA SUTER

Sie haben während dem Lockdown Anfang Jahr die für den Badmeister notwendigen Brevets absolviert. Wie lief das ab, gab es Anpassungen? Der Kurs konnte stattfinden, da er als Weiterbildung für die Sicherheit und Gesundheit der Bevölkerung immer durchgeführt werden durfte. Lediglich der Kanton musste gewechselt werden aufgrund der Bestimmungen und natürlich Maskenpflicht für den Theorieteil und genügend Abstand. Da aber das Hallenbad nur von uns besucht war, konnten wir die Prüfungen sicher absolvieren.

Was muss man als Badmeister alles können? Mussten Sie noch viel lernen? Natürlich braucht es gute Schwimmkenntnisse, als Voraussetzung gilt zum Beispiel das 20-Meter-Tauchen. Ich hatte das Glück, im Lockdown mit meinem Arbeitskollegen und langjährigen Badmeister Sven Lustenberger zu trainieren. Er konnte mir alles beibringen und so konnte ich die Prüfung sicher antreten. Neben dem Rettungsschwimmen lag der Fokus auf der ersten Hilfe bei einem Unfall im Wasser, auch ein sehr wichtiger Punkt. Am Samstag hatten Sie Ihren ersten Einsatz am Jugendnachmittag. Wie lief es? Der Einsatz war intensiv, denn es kamen alle Kinder ohne Begleitung. Das hiess für mich als Badmeister mehr Verantwortung und Aufsichtspflicht als an normalen Tagen, wir waren zu viert und konnten die Kinder gut beaufsichtigen. Es gab zum Glück keine Zwischenfälle und es war sehr schön, nach solch einer langen Zeit so viele Kinder zu begrüssen. Der Wellenreiter und alle verfügbaren Spielsachen kamen sehr gut an und alle blieben bis zur letzten Sekunde im Wasser. Daher wird es in den Frühlingsferien noch zwei weitere Jugendnachmittage geben, worauf wir uns sehr freuen!

Seit Montag können Hallenbäder mit einigen Regeln und Vorschriften wieder öffnen. Wie sieht die Situation im Hallenbad Ybrig aus?

Aufgrund der 25-Quadratmeter-Regel dürfen bei uns 12 Personen gleichzeitig im Schwimmbecken sein. Auch Kinder zählen mit, daher kann es sicher zu Engpässen und Wartezeiten kommen. Eine Reservation ist bei uns technisch nicht umsetzbar. Daher öffnen wir für Vereine und Kurse separat neben den vorübergehenden Öffnungszeiten.

Rechnet sich der Aufwand? Das ist schwierig abzuschätzen, aber da das Hallenbad schon immer defizitär war und eine Härtefallunterstützung des Kantons abgewiesen wurde, sind wir auf jeden Franken angewiesen. Wir hoffen auf weitere Lockerungen, da ja nachweislich eine Ansteckung im Chlorwasser unwahrscheinlich ist und wir als Badbetreiber auch ohne die aktuelle Pandemie eine gute Wasserqualität und Hygiene garantieren

müssen.

Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn Sie wieder zum «Normalbetrieb » zurückkehren? Auf den geregelten Ablauf. Der Betrieb war in letzter Zeit sehr aufwendig zu gestalten, die Schulen kamen schrittweise wieder und wir mussten wöchentlich neu planen. Ich freue mich darauf, dass das Hallenbad wieder von der Öffentlichkeit benutzt werden darf und wir den Besuchern ein erholsames Erlebnis bieten dürfen. Mir gefällt es, an einem Ort zu arbeiten, wo sich Menschen erholen und mit einem Lächeln im Gesicht ihre Freizeit geniessen können.

Das Hallenbad Ybrig ist sehr vielseitig und bietet für (fast) jeden etwas. Was gefällt Ihnen am besten? Einerseits die Lage – es ist sehr schön gelegen und ein Bad für ein Dorf mit 2000 Einwohnern ist ein echter Luxus. Es ist fast nie überlastet und jeder findet seinen Platz zum Schwimmen oder Spielen. Zudem ist das Wasser im Vergleich sehr warm und angenehm. Nicht zu unterschätzen sind auch die kostenlosen Parkplätze. Das alles findet sich nicht überall und macht das Hallenbad zu einer echten Perle. Siehe Inserat.

Foto: Angela Suter

Luca Gut

Jahrgang: 1987 Wohnort: Unteriberg Beruf: Badmeister/Hauswart Hobbys: Ski Snowboard Bike Musik

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