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Lustig sein ist nicht lustig

Lustig sein ist nicht lustig Lustig sein ist nicht lustig

ZWISCHENLUEGETEN 3

HASCHI GYR

Erst Political Correctness und dann noch Corona. Ein Todesurteil sozusagen für einen wie mich, Haschi automech downtown zurich. Ich, ein echter Mann, im besten Alter und erst noch geschieden, muss doch anbaggern können. Meine Muskeln spielen lassen. Meinen Charme versprühen. Meine Unwiderstehlichkeit beweisen. Stattdessen: Tote Hose wohin man sieht. Keine Frau weit und breit, kein Stammtischflirten, kein Servierdüsenhintern, kein gar nix. Echt verschissen.

Die einzigen weiblichen Wesen, denen ich in diesen Zeiten regelmässig begegne, sind meine Nachbarinnen – eine Mischung aus Clerasilversuchsgelände und mumifiziertem Scheintod. Ich sags ja: Tote Hose.

Als fühlendes Wesen wollte ich deren dumpfes Dasein etwas aufpimpen. Sie sollen auch ’mal Grund zur Freude haben. Überrascht werden. Im Zentrum stehen. Der 1.April erschien mir passend für meine Erfindung, das automatische «Füdlitätschle». Genderneutral, coronakonform und politisch korrekt. Wahrlich kolossal! Oh yeah.

Das Prinzip ist einfach: Ein starkes Gummiband an der Waschküchentüre, eine Nachbarin, die Wäsche waschen will und von der zuschnappenden Türe völlig überrascht einen ziemlich währschaften Klaps auf den Hintern erhält. Really great!

Und warum ich diese Geschichte erst jetzt auftische, sozusagen wie kalten Kaffee? Ich konnte die letzten zwölf Tage nicht schreiben, da ich mir beim Installieren des Gummibands meine rechte Hand ziemlich versaut habe. Das, was lustig sein sollte, fand mein Chef überhaupt nicht zum Lachen.

* In der Garage downtown zurich beschied man Herrn Hanspeter Gyr, im nächsten Jahr den Aprilscherz zu lassen oder im Anschluss daran vorsorglich zwei Wochen Ferien einzuziehen.

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