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Hochbetrieb in Naturschutzgebieten

Hochbetrieb in Naturschutzgebieten Hochbetrieb in Naturschutzgebieten

Im Frühling ist besondere Rücksicht geboten

Es ist Frühling. Mit den steigenden Temperaturen beginnen Pflanzen zu spriessen und setzt die Fortpflanzungssaison vieler Wildtiere ein. Vögel kehren aus den Winterquartieren zurück, suchen geeignete Niststandorte und beginnen mit der Brut.

Mitg. «Das zunehmend milde Wetter zieht auch die Menschen in die Natur», schreibt die Schwyzer Staatskanzlei in einer Medienmitteilung: «Dies zu einem Zeitpunkt, in dem die zarten Jungpflanzen besonders empfindlich und Wildtiere ausgesprochen störungsanfällig sind.» Insbesondere in den Naturschutzgebieten sei darauf Rücksicht zu nehmen.

Einhaltung von Regeln ist wichtig «Für die meisten Vogelarten und viele andere Wildtiere beginnt in diesen Wochen die Fortpflanzungssaison », teilt die Kanzlei mit: «Die in dieser Zeit spriessenden jungen Pflanzentriebe sind besonders trittempfindlich.» Vögel und Säugetiere würden jetzt besonders sensibel auf Störungen reagieren. «Zu viel Unruhe gefährdet den Fortpflanzungserfolg und in Naturschutzgebieten häufig auch den Fortbestand seltener Arten», schreibt das Schwyzer Umweltdepartement.

Gerade jetzt ziehe es aber auch die Erholung suchenden Menschen in die Natur, heisst es in der Medienmitteilung weiter: «Dies umso mehr, weil wegen der Corona-Massnahmen viele andere Freizeitmöglichkeiten wegfallen.» Auch Naturschutzgebiete seien als Ausflugsziele beliebter denn je, teilt das Departement mit: «So sehr es zu begrüssen ist, dass Corona das Interesse an der Natur weckt, umso schwieriger ist es, die Bedürfnisse von Mensch und Natur zur selben Zeit im selben Raum unter einen Hut zu bringen.» Damit dies gelinge, sei es besonders wichtig, dass sich die Besucher von Naturschutzgebieten an die dort geltenden Regeln halten würden. «Am wichtigsten ist es, die öffentlichen Wege nicht zu verlassen und Hunde an der Leine zu führen», teilt die Kanzlei mit.

Sensible Jungtiere schützen

Nicht nur junge Feldhasen und Rehkitze würden im Wiesland geboren und dort einige Wochen mit wenig Schutz verharren, ist der Medienmitteilung zu entnehmen: «Auch viele Vogelarten, insbesondere die speziellen auf die Naturschutzgebiete angewiesenen Arten wie Fitis, Baum- und Wiesenpieper, Braunkehlchen und grössere Arten wie der Kiebitz oder der Grosse Brachvogel, brüten am Boden.» Sie würden Menschen und Hunde oft schon auf grosse Distanzen als Gefahr wahrnehmen.

«Wenn Schutzgebietsbesucher die Wege verlassen oder Hunde laufen gelassen werden, kann es zur Vernachlässigung oder zur Aufgabe der Brut durch die Vogeleltern kommen», warnt das Schwyzer Amt für Wald und Natur: Oft würden Gelege oder Nachwuchs direkt vernichtet.

«Häufige Störungen können auch dazu führen, dass an und für sich geeignete Brutplätze von den Vögeln schon gar nicht erst bezogen werden», stellt das Umweltdepartement fest: Für die Natur in den Schutzgebieten sei es auch wichtig, dass keine Pflanzen gepflückt oder ausgegraben würden, dass nicht gelagert und campiert werde und dass keine Abfälle weggeworfen würden. «Mit Ihrer Rücksicht helfen Sie mit, unsere Natur zu schützen», appelliert das Amt.

Braunkehlchen gehören zu den gefährdeten Vogelarten, weil sie am Boden brüten. Foto: zvg

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