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Noch keine Einigung bei der Laucherenbahn erzielt

Noch keine Einigung bei der Laucherenbahn erzielt Noch keine Einigung bei der Laucherenbahn erzielt

An der mit 41 Personen gut besuchten Gemeindeversammlung Oberiberg gaben die Uneinigkeiten der Durchleitungsrechte der Laucherenbahn zu diskutieren. Ob die Bahn im Sommer 2021 fahren darf, ist noch offen.

KONRAD SCHULER

Gemeindepräsident Walter Marty und Säckelmeister Marlies Reichmuth informierten detailliert und sachkundig über die Nachkredite zur laufenden Rechnung 2020, die laufende Rechnung 2020 und die Investitionsrechnung 2020.

Die Nachkredite zur laufenden Rechnung betrugen 18’140 Franken, die laufende Rechnung schloss mit einem Verlust von 395’000 Franken ab und die Nettoinvestitionen betrugen 1,071 Millionen Franken. Alle Rechnungen wurden einstimmig gutgeheissen. Dazu kamen gebundene Nachkredite von 94’709.60 Franken.

Entscheid Laucherenbahn offen Gemeindepräsident Walter Marty informierte darüber, dass bezüglich der Durchleitungsrechte bei der Laucherenbahn noch keine Einigung habe erzielt werden können. Der Gemeinderat habe sich aus den Verhandlungen zurückgezogen. Die Verhandlungen würden aktuell zwischen den Grundeigentümern und zwei Verwaltungsräten der Hoch-Ybrig AG weitergeführt.

Dieses Thema wurde am Schluss der Versammlung auch unter Verschiedenem aufgegriffen. Da wurde ausgeführt, dass im April Einzelgespräche stattfinden werden. Das Ziel sei es nach wie vor, möglichst schnell die Durchleitungsrechte zu sichern. «Die Gemeinde konnte gar nichts mehr machen. Wir waren eigentlich die Pöstler zwischen der Hoch-Ybrig AG und den Grundeigentümern», führte Walter Marty aus.

Es sei noch offen, ob und wann eine Einigung zwischen den Parteien erzielt werden könne. Ebenso sei unklar, ob die Laucherenbahn im Sommer 2021 fahre oder nicht.

In der Versammlung war einiges an Unmut über die Situation auszumachen. Insbesondere aus Tourismuskreisen wünscht man sich sehnlichst, dass rasch Klarheit geschaffen werden könne. So wurde ausgeführt, dass bald die Flyer erstellt und versandt werden müssen. Es sei nicht gut, wie die Situation sei, wurde beispielsweise ausgeführt. Ein Versammlungsteilnehmer fasste die Situation wohl treffend zusammen: «Es gibt keinen Gewinner aus dieser Angelegenheit.» Seilbahnkorridore ausscheiden Weiter wurde mitgeteilt, dass die Hoch-Ybrig AG und die Skilift Roggen AG zusammen mit den beiden Gemeinden Ober- und Unteriberg eine Teilrevision betreffend die Ausscheidung der Seilbahnkorridore an die Hand genommen haben. Bei dieser Teilrevision sollen für alle bestehenden Bahnen und Lifte sowie für die geplante neue Luftseilbahn Weglosen-Seebli die Seilbahnkorridore ausgeschieden werden.

Die Pisten und Nebenanlagen des Skigebiets würden in einer späteren Teilzonenplanrevision angegangen. «Das längerfristige Ziel muss sein, dass sämtliche benötigten Anlagen wie Skipisten, Beschneiungsanlagen, Nebenbetriebe und so weiter einer Nutzungszone zugewiesen sind, damit für alle erforderlichen Anlagen die planungsrechtlichen Vorgaben vorhanden sind», so Gemeindepräsident Walter Marty.

Rechnung besser als budgetiert Säckelmeister Marlies Reichmuth informierte aufschlussreich, detailliert und umfassend über die Rechnungen. Der Aufwandüberschuss bei der laufenden Rechnung 2020 betrug bei einem Aufwand von 4,001 Millionen und einem Ertrag von 3,606 Millionen deren 395’000 Franken. Budgetiert war ein Minus von 918’700 Franken. «Der Verlust von 395’000 Franken ist erfreulich im Vergleich zum Voranschlag. Der Verlust ist 525’000 Franken tiefer als budgetiert. Die noch nicht durchgeführte Schiesswallsanierung ist mit 238’000 Franken budgetiert und wird die Rechnung in den folgenden Jahren belasten. So konnte eine tatsächliche Verbesserung von 287’000 Franken erzielt werden», führte sie als Fazit aus.

Wirtschaftliche Sozialhilfe stieg an Marlies Reichmuth wies darauf hin, dass es in einer Gemeinderechnung und in einem Gemeindebudget Konten gibt, die kaum oder nicht beeinflusst werden können.

So hätten sich in Oberiberg bei der wirtschaftlichen Sozialhilfe die Ausgaben gegenüber dem Budget fast verdoppelt, im Vergleich zum Vorjahr fast verdreifacht. Insbesondere bei den Schweizer Bürgern sei die Anzahl der Bezüger deutlich angestiegen und es mussten rund 78’000 Franken mehr an Hilfeleistungen ausbezahlt werden als budgetiert. Auch die Bezüge von Ausländern hätten sich verdoppelt gegenüber dem Vorjahr und betrugen im 2020 rund 50’000 Franken. «Die Budgetierung in diesem Bereich ist schwierig und kann innerhalb weniger Tage auf den Kopf gestellt werden. Hier die Schuld auf Corona zu schieben, wäre einfach, jedoch falsch. Dieser Effekt wird erst in ein bis zwei Jahren sichtbar», so Reichmuth.

Wie mit Eigenkapital umgehen?

Das Eigenkapital beträgt neu 3,695 Millionen Franken. Auf eine diesbezügliche Anfrage sagte Reichmuth: «Die Aussichten für die nächsten Jahre sind trotz dieses Eigenkapitals nicht sehr rosig. Wir bekommen deutlich weniger Finanzausgleichsgelder als in den letzten Jahren und müssen in den kommenden Jahren mit etwa jährlichen Aufwandüberschüssen von einer halben Million Franken rechnen. Grosse Investitionen liegen wohl nicht drin und eine Steuersenkung ebenfalls nicht.» Einbürgerung vorgenommen

Jacek Makowski wurde oppositionslos das Gemeindebürgerrecht erteilt. Er ist im Besitz der Niederlassungsbewilligung C, wohnt seit 2006 in der Schweiz und seit 2014 in Oberiberg.

«Es gibt keinen Gewinner aus dieser Angelegenheit.»

Versammlungsteilnehmer zur Situation der Laucherenbahn

Gemeindepräsident Walter Marty und Säckelmeister Marlies Reichmuth führten souverän und sachlich durch die einstündige Gemeindeversammlung, bei der 41 Personen unter Einhaltung eines Schutzkonzeptes teilnahmen.

Fotos: Konrad Schuler

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