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Wendepunkt in einer langen Geschichte

Wendepunkt in einer langen Geschichte Wendepunkt in einer langen Geschichte

Das Steinfabrikareal der Korporation Pfäffikon direkt am Zürichsee hat einen neuen Besitzer. Die Probleme bleiben jedoch die alten.

ANDREAS KNOBEL FRANZ STEINEGGER

Das 15’500 Quadratmeter grosse Gelände an bester Lage im Pfäffiker Unterdorf gehörte ursprünglich dem Industriellen Stefan Schmidheiny. 2004 verkaufte er das Steinfabrikareal der finanzstarken Korporation Pfäffikon für über 40 Millionen Franken.

«Seit 2004 versuchen wir, dieses Areal zu bebauen», erzählt Urs Wild, Präsident der Korporation Pfäffikon. Die Industriebrache sollte einer Grossüberbauung weichen. Der rund zwei Dutzend Meter breite Uferstreifen – die heutigen Seeanlagen – sollte der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Doch 2006 wurde die Steinfabrik-Initiative des Bürgerforums Freienbach in einer Gemeindeabstimmung etwas überraschend angenommen. Ziel des Volksbegehrens war, sicherzustellen, dass die Natur bei der Überbauung des Areals nicht zu kurz kommt. Zuger Unternehmung kauft Steinfabrikareal Danach versuchte die Korporation einen Neuanfang, indem sie das Baurecht an Ulrich Feusi abtrat. Der Architekt und Immobilienfachmann war damals gleichzeitig Präsident der Korporation. Damit nahmen die juristischen Auseinandersetzungen an Heftigkeit eher noch zu. Insbesondere waren die verschiedenen Schutzverbände mit Feusis Überbauungsplänen nicht einverstanden, weil sie eine konsequente Umsetzung der Steinfabrik- Initiative forderten.

Nun hat er aufgegeben und das «Kaufrecht am Baurecht» an die Hafenareal Pfäffikon SZ AG abgetreten, die ihrerseits mit der Peikert Projekte AG in Zug verbunden ist. «Die Hafenareal Pfäffikon SZ AG hat am 31. März die Option zum Kauf wahrgenommen und ist heute Alleineigentümerin des Steinfabrikareals », wird Bernhard Häni von der Peikert Projekte AG im «Höfner Volksblatt» zitiert.

Den Weg geebnet für einen Verkauf der Parzelle hatte eine ausserordentliche Korporationsversammlung am 11. Oktober 2020. Über den Preis wurde Stillschweigen vereinbart. Hinter vorgehaltener Hand heisst es jedoch, dass die Korporation einen «stattlichen Gewinn» realisieren konnte. Mehr wird man am 9. Mai wissen, wenn die Korporationsbürger informiert werden. Hohe denkmalpflegerische und ökologische Anforderungen Die neue Eigentümerschaft wird mit den gleichen Problemen konfrontiert sein wie die bisherige. Angedacht ist ein Projekt namens «See-Park», eine Wohnüberbauung. Der Ablauf ist im Baureglement der Gemeinde Freienbach vorgezeichnet: Für den Gestaltungsplan wird ein Wettbewerb ausgeschrieben. Neben den Grundeigentümern müssen auch Vertreter der Gemeinde und des Kantons sowie Berater aus den Bereichen Ökologie/Umweltschutz beigezogen werden. Es sind hohe Standards zu erfüllen: Die Überbauung muss sich harmonisch in das Naturschutzgebiet Frauwinkel und in die Schlossanlage und das «Fischerdorf » eingliedern. Das Architektur- und Planungsbüro ADT Innova aus Altendorf wird das Wettbewerbsverfahren begleiten.

Dass neue Namen auftauchen, wertet das «Höfner Volksblatt » als Hinweis darauf, dass «doch noch eine allseits zufriedenstellende Lösung für dieses regional bedeutende Grundstück gefunden werden kann».

Die wunderschöne Lage des Steinfabrikareals in Pfäffikon ist gleichzeitig ihr Problem. Die neuen Besitzer müssen nach allen Seiten – im Vordergrund das Naturschutzgebiet, im Hintergrund das Schloss – Rücksicht nehmen.

Foto: Franz Feldmann

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