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Eine neue Defibrillatorkarte für die ganze Schweiz

Eine neue Defibrillatorkarte für die ganze Schweiz Eine neue Defibrillatorkarte für die ganze Schweiz

Erleidet jemand einen Herzstillstand, kommt es auf jede Minute an. Umso wichtiger ist es, schnell herauszufinden, wo sich der nächste Defibrillator befindet. Eine neue Karte mit App soll dies vereinfachen.

PATRIZIA BAUMGARTNER

Der Einsatz von Defibrillatoren ist bei rund einem Drittel der Herzstillstand-Fälle sinnvoll, nämlich dann, wenn ein Herzkammerflimmern vorliegt. Ob das der Fall ist oder nicht, erkennt das Gerät selber, sobald die Elektroden angebracht sind. Das ist eine gute Nachricht für alle Laien. Sie können mit den Geräten, die auch an diversen Ausserschwyzer Gebäuden angebracht sind, eigentlich nichts falsch machen.

Aber: Aktuell kommen in der Schweiz bei von Laien beobachteten Herzstillständen nur in 6,5 Prozent aller Fälle Defibrillatoren zum Einsatz. Die Rechnung ist einfach: Wenn dieser Wert steigt, könnten mehr Leben gerettet werden. Dazu braucht es eine unkomplizierte und vor allem schnelle Übersicht, wo sich der nächste Defibrillator befindet.

Es gibt mehrere Karten

In den letzten Jahren wurden in unserer Region immer wieder neue Defibrillatoren installiert. Das grösste Problem lag bisher dabei, die Informationen über all diese Standorte zentral abzulegen, um sie im Ernstfall möglichst schnell ausfindig zu machen.

Zwar gibt es im Schwyzer Webgis ein Verzeichnis der öffentlich zugänglichen Defibrillatoren in unserem Kanton, aber auch die Schreibende musste sich zuerst orientieren, wie man diese am schnellsten findet (Geokategorie «Gesundheit» wählen und dann «AED-Standorte » anklicken).

Aber was, wenn ich mich ausserhalb des Kantons Schwyz befinde? Oder nur schon in einem Dorf, wo ich mich nicht gut auskenne? Hier kommt die neue Defikarte.ch ins Spiel. In der ganzen Schweiz sind Defibrillator- Standorte vermerkt, die zugehörige App navigiert einen sogar zum nächsten Gerät. Wichtig zu wissen ist zudem, dass grün angezeigte Defis 24 Stunden am Tag zugänglich sind, orange angezeigte sind nur mit gewissen Einschränkungen erreichbar.

Standort der meisten Geräte unbekannt Das Problem der neuen Defi- Karte: Von den schätzungsweise 15’000 Defibrillatoren in der Schweiz sind derzeit nur etwa 4600 auf der Karte eingetragen. Noch nicht eingetragene Geräte können direkt auf der Website gemeldet werden. Firmen, Gemeinden und Privatpersonen sind deshalb dazu aufgerufen, ihnen bekannte Standorte einzutragen.

www.defikarte.ch

Im Dorf Einsiedeln sind zwölf Defibrillatoren auf der Online-Karte eingetragen. Grün angezeigte Defis sind 24 Stunden am Tag zugänglich, orange angezeigte sind nur mit gewissen Einschränkungen erreichbar. Screenshot: defikarte.ch

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