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«Man nimmt die Entscheidung hin»

«Man nimmt die Entscheidung hin» «Man nimmt die Entscheidung hin»

Das Eidgenössische Jodlerfest findet auch diesen Sommer pandemiebedingt nicht statt

Das Eidgenössische Jodlerfest fällt auch dieses Jahr wegen der Corona-Pandemie ins Wasser. Davon ist auch Alphornbläser Urs Holdener aus Willerzell betroffen.

WOLFGANG HOLZ

«Letzten Freitag wurde bekannt, dass die verschobene Neuauflage des Eidgenössischen Jodlerfests in Basel auch in diesem Sommer ersatzlos wegen Corona gestrichen wird», sagt Urs Holdener. Von dieser Absage ist der Einsiedler, der von Beruf Polizist ist, nicht nur als Alphornbläser betroffen. Der 43-Jährige, der in Willerzell wohnt, ist bekanntlich auch Präsident der Fachkommission Alphornblasen und damit dem Vorstand des Eidgenössischen Jodlerverbands angehörig.

Bedauern ist sehr gross

Das Organisationskomitee in Basel und der Zentralvorstand des Eidgenössischen Jodlerverbandes (EJV) mussten angesichts der unsicheren Situation mit Covid-19 gemeinsam die Absage des 31. Eidgenössischen Jodlerfests in Basel beschliessen. Das Bedauern der Veranstalter ist sehr gross.

Der Optimismus der Organisatoren für eine erfolgreiche Durchführung sei lange gegeben gewesen, insbesondere auch aufgrund der Unterstützung der Sponsoren. Die erneute negative Covid-19-Entwicklung mit steigenden Fallzahlen und Verzögerungen beim Impfplan machten die Verunsicherung in der Bevölkerung sowie in der Jodler-, Alphornbläser- und Fahnenschwingerfamilie spürbar. Zudem habe der Bundesrat mit seinen Entscheidungen unlängst, zumindest mittelfristig, keine weiteren Lockerungsschritte in Aussicht gestellt.

150’000 Besucher «Andererseits war es klar, dass eine Veranstaltung, an der während drei Tagen rund 150’000 Besucher und 10’000 Aktive anwesend sind, darunter viele Teilnehmer der Corona-Risikogruppen, schwierig sein würde », räumt Holdener ein. Der jetzige Zeitpunkt für die Absage sei so gewählt worden, um zum einen noch weitere Kosten für das OK zu verhindern. «Zum anderen galt es auch zu vermeiden, dass die vielen Jodelgruppen, die sich ja auf ihre bewerteten Vorträge Wochen und Monate vorbereiten, am Ende nicht vollends enttäuscht sind», so Holdener.

Das 31. Eidgenössische Jodlerfest Basel hätte ursprünglich bereits im Juni 2020 stattfinden sollen, wurde aber damals covidbedingt um ein Jahr verschoben. Eine weitere Verschiebung ist nicht möglich. Das OK Basel freut sich zusammen mit der Jodler-, Alphornbläser- und Fahnenschwingerfamilie auf das nächste Eidgenössische Jodlerfest, das 2023 in Zug stattfinden wird.

Urs Holdener, der schon seit knapp 20 Jahren Alphorn bläst und bereits an fünf Eidgenössischen Jodlerfesten teilgenommen hat, sieht die Ansteckungsgefahr für Alphornbläser in der Pandemie im Prinzip nicht so gross wie im Vergleich zu den Jodlern. «Denn das Alphornblasen findet ja meistens draussen statt».

Gleichwohl hätten sich beim Eidgenössischen Jodlerfest wohl rund 380 bis 420 Alphornformationen zum Vorspielen eingefunden. «Ich bin sicher auch enttäuscht, dass das Eidgenössische erneut abgesagt worden ist – aber angesichts der allgemeinen Lage lässt sich so eine Veranstaltung wohl nicht durchführen», erklärt Holdener. «Man nimmt die Entscheidung eben hin.» Lichtstreifen am Horizont

Gleichwohl sieht Holdener auch einen Lichtstreifen am Horizont. «Nächstes Jahr im Sommer wird sehr wahrscheinlich das Zentralschweizerische Jodlerfest in Andermatt stattfinden. » Und ein Jahr später geht dann schon das Eidgenössische in Zug über die Bühne. Nicht zuletzt wollen Holdener und seine Alphornfreunde aus der Region im Sommer eben öfters in der freien Natur ihrer Leidenschaft nachgehen. Oder in einzelnen Wohnquartieren aufspielen.

«Ich bin sicher auch enttäuscht, dass das Eidgenössische erneut abgesagt worden ist.»

Urs Holdener, Präsident der Fachkommission Alphornblasen

Urs Holdener aus Willerzell ist beim Eidgenössischen Jodlerfest Präsident der Fachkommission Alphornblasen. Fotos: Archiv EA

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