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Armut im Kanton Schwyz im Fokus

Kantonsräte wollen mittels einer Interpellation in Erfahrung bringen, wieso der Kanton Schwyz die Zahlen zur kantonalen Armutsquote nicht veröffentlicht.

MAGNUS LEIBUNDGUT

«Im Kanton Schwyz werden keine Daten dazu veröffentlicht, was die Betroffenheit der Schwyzer an Armut anbelangt», schreiben die beiden SP-Kantonsräte Aurelia Imlig-Auf der Maur (Schwyz) und Leo Camenzind (Ingenbohl-Brunnen) in einer Interpellation: «Somit ist kein Wissen verfügbar, wie stark die Bevölkerung von Armut betroffen ist und welche Gruppen ein besonders hohes Armutsrisiko haben.» Laut Bundesamt für Statistik seien im Jahr 2019 schweizweit rund 735’000 Personen von Einkommensarmut betroffen gewesen. Das sind rund neun Prozent der Bevölkerung.

Wenn der Lohn nicht zum Leben ausreicht «Der häufigste Grund für Armut ist ein zu tiefes Einkommen, das nicht für alle Ausgaben reicht», teilen die Kantonsräte mit. «Hinzu kommt, dass Kurzarbeit vermehrt zu finanziellen Engpässen führt.» Ohne fundierte und regelmässige Analyse der Situation und Entwicklung von Armut in der Schweiz sei eine wirksame Armutsprävention und -bekämpfung aber nicht möglich.

«Caritas weist schon lange darauf hin, dass es sehr wichtig wäre, kantonale Zahlen zur Armut zu erfassen», monieren die beiden Räte»: «Mittels Armutsmonitoring appelliert Caritas regelmässig an die jeweiligen Kantone, ihre Armutssituation auf einer vergleichbaren Grundlage zu untersuchen, um dieses lückenhafte Bild der Armut in der Schweiz zu beenden.»

Wie viele Schwyzerinnen und Schwyzer sind arm?

Die Interpellanten wollen vom Schwyzer Regierungsrat wissen, wie viele Personen im Kanton Schwyz aktuell von Armut betroffen seien und wie viele davon erwerbstätig sind.

Zudem wollen die Parlamentarier in Erfahrung bringen, welche Gruppen ein besonders hohes Armutsrisiko hätten und wie sich diese nach Altersgruppen, nach Geschlecht und nach Haushaltstyp verteilen würden.

Überdies stellen Aurelia Imlig- Auf der Maur und Leo Camenzind die Frage, ob die Regierung bereit sei, die Armutszahlen im Kanton Schwyz zukünftig in Abstimmung mit dem Bundesamt für Statistik zu publizieren.

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