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Schülerzahlen im Schwyzer Bildungswesen sind stabil

Schülerzahlen im Schwyzer  Bildungswesen sind stabil Schülerzahlen im Schwyzer  Bildungswesen sind stabil

21’425 Schüler besuchen die Bildungsstufen im Kanton Schwyz. Während auf der Sekundarstufe II nach wie vor ein Schülerrückgang feststellbar ist (minus 117 gegenüber dem Vorjahr), ist im Bereich des Kindergartens und der Primarstufe ein Anstieg der Schülerzahl feststellbar.

MAGNUS LEIBUNDGUT

«Auf der Volksschulstufe ergibt sich zum Vorjahr (16’329) eine Zunahme auf neu 16’437 Schüler», schreibt das Schwyzer Bildungsdepartement in einer Medienmitteilung: «Dafür verantwortlich sind in erster Linie die Zahlen des Kindergartens (plus 78) und der Primarstufe (plus 24), während auf der Sekundarstufe I die Zahlen praktisch konstant sind (plus sechs).» Die Beschulung erfolge in insgesamt 984 Klassen, was gegenüber dem Vorjahr einer Abnahme um sechs Klassen entspreche. «Damit zeigen die vom Regierungsrat beschlossenen Massnahmen zur Steigerung der Klassengrössen in den Volksschulen Wirkung», heisst es in der Medienmitteilung weiter.

Weniger Kindergärtler in Alpthal, Euthal und Oberiberg Ins Auge sticht die tiefe Zahl von sieben Kindergärtlern in Alpthal: «Wir sind daran, eine Lösung zu finden für den Kindergarten in Alpthal», sagt Regierungsrat Michael Stähli. Im Kindergarten gilt eine Normgrösse von 13 bis 22 Kindergärtlern pro Kindergartenklasse. In Euthal und Oberiberg haben im letzten Jahr elf Kindergärtler den Kindergarten besucht: Damit liegen sie unter der Normgrenze.

«Bei Berggemeinden gibt es Sonderlösungen, die kleinere Klassen erlauben», erklärt der Vorsteher des Bildungsdepartements: Es könne sich bei diesen Zahlen überdies um vorübergehende Taucher handeln, die in den kommenden Jahren wieder ansteigen würden. Zahl der Sonderschüler steigt im Jahr 2020 «Seit der Einführung der Integrativen Förderung bewegte sich die Schülerzahl im Bereich der Sonderschule auf relativ stabilem Niveau», teilt das Bildungsdepartement mit: «Erstmals muss nun seit mehreren Jahren ein leichter Anstieg auf insgesamt 425 Schüler (plus 17) konstatiert werden.» Gemessen an der Gesamtheit aller Schüler liege die Sonderschulquote somit bei 2,59 Prozent (im Vorjahr 2,5 Prozent).

Deutlich rückläufig sei hingegen der Besuch von Privatschulen. Gegenüber dem Vorjahr gehe dieser von 589 auf 538 zurück. «Gemessen an der Gesamtheit aller Schüler beträgt der Anteil lediglich noch 3,27 Prozent (Vorjahr 3,61 Prozent)», schreibt die Schwyzer Staatskanzlei: Stark rückläufig sei auch der Besuch ausserkantonaler Privatschulen: Dieser falle von 288 im Vorjahr auf neu noch 196 Schüler.

«Insgesamt ist die rückläufige Nachfrage nach Privatschulen wohl eine Folge des flächendeckenden Angebots eines Zweijahreskindergartens sowie vermehrter schulergänzender Angebote (Mittagstisch, Hausaufgabenhilfe) an den öffentlichen Volksschulen », teilt die Kanzlei mit.

Rückgang bei den privaten Mittelschulen «Auf den Berufsfachschulen und Mittelschulen präsentieren sich die Schülerzahlen gegenüber dem Vorjahr insgesamt weiterhin rückläufig (minus 117 auf aktuell 4988 Schüler)», heisst es in der Medienmitteilung weiter: Zurückzuführen sei dieser Rückgang auf die berufliche Grundbildung (Berufsfachschulen minus 130 auf aktuell 3066 Schüler), während die Allgemeinbildung (Mittelschulen plus 13 auf 1922 Schüler) einen leichten Anstieg verzeichnen könne.

Auffallend sei dabei der Anstieg der Schüler an den beiden kantonalen Mittelschulen (plus vierzig an den Gymnasien, plus drei an der FMS), während die privaten Mittelschulen einen Rückgang (minus acht an den Gymnasien, minus 22 an der FMS) zu verzeichnen hätten.

Es fehlt an Heilpädagogen und Logopäden «In der Lehrerstatistik präsentieren sich die Verhältnisse stabil », verkündet das Schwyzer Bildungsdepartement: Die Anzahl der Pensen an der öffentlichen Volksschule insgesamt (Vollzeiteinheiten) liege unverändert bei 1292.

Auffällig ist die rekordhohe Zahl von 211 Austritten im vergangenen Jahr: «Es sind vor allem Pensionierungen, die hier ins Gewicht fallen», erläutert Stähli: Allgemein könne nicht von einem Lehrermangel im Kanton Schwyz gesprochen werden.

«Was uns fehlt, sind Logopäden und Heilpädagogen», führt der Regierungsrat aus: Das sei in anderen Kantonen sehr ähnlich.

«Noch einmal leicht erhöht hat sich der Frauenanteil bei den Lehrpersonen», schreibt das Departement: Dieser liege über alle Stufen der Volksschule hinweg bei aktuell 76,1 Prozent (Vorjahr 75,8 Prozent). Am höchsten sei der Frauenanteil im Kindergarten mit 97,1 Prozent, am geringsten auf der Sekundarstufe I mit 54,4 Prozent. Wenige Männer unterrichten an Primarschulen «Der Lohn von Kindergärtnerinnen sei unterdessen demjenigen von Primarschullehrern angeglichen worden», sagt der Bildungsdirektor: «Nichtsdestotrotz ist es nun einmal so, dass das gesellschaftliche Bild des Lehrerberufs Männer eher davon abhält, diesen Beruf ergreifen zu wollen.» Buben brauchen neben weiblichen auch männliche Lehrkräfte, um realistische Männerbilder zu entwickeln. «Das fällt besonders dann ins Gewicht, wenn Buben bereits familiär nur von Frauen und Mädchen umgeben sind», erklärt Stähli: Grundsätzlich sei aber die Person im Lehrerberuf wesentlicher als das Geschlecht.

Weiter anhaltend sei auch der Trend zu Teilzeitpensen, ist der Medienmitteilung zu entnehmen: «Im Schuljahr 2020/21 sind nur noch 37,5 Prozent aller Lehrer in einem Vollpensum (90 Prozent und mehr) beschäftigt. Im Schuljahr zuvor lag dieser Wert noch bei 39 Prozent.»

Regierungsrat Michael Stähli: «Wir sind daran, eine Lösung zu finden für den Kindergarten in Alpthal.» Foto: zvg

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