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Marco Kälin

Marco Kälin Marco Kälin

«Die geselligen Runden im Familienund Freundeskreis mit einem guten Glas Wein, einem kühlen Bier und einer guten Zigarre vermisse ich doch sehr. Glücklicherweise haben wir zu Hause den Schrank voller Gesellschaftsspiele; für kurzweilige Abende mit meiner Frau und den Kindern ist somit gesorgt.»

1. Wie geht es Ihnen heute, ein Jahr, nachdem in der Schweiz erstmals ein Lockdown verhängt worden ist? Vor knapp einem Jahr, kurz nach Beginn des ersten Lockdowns, hatte ich ähnliche Symptome wie bei einer Covid-19-Erkrankung (Hals- und Gliederschmerzen sowie Fieber) und begab mich zusammen mit der Familie in die Selbstquarantäne; da ich nicht zur sogenannten Risikogruppe gehörte, durfte ich mich nicht testen lassen, weshalb ich nicht sagen kann, ob ich an Corona erkrankt war.

Mir geht es heute gesundheitlich gut und ich stehe glücklicherweise auch beruflich auf beiden Beinen. Mit meiner persönlichen Situation kann ich somit durchaus zufrieden sein. 2. Wie hat die Corona-Pandemie Einfluss auf Ihr Leben genommen? Aufgrund der «unsichtbaren Gefahr» gehe ich momentan sicherlich weniger unbeschwert durchs Leben. Die geselligen Runden im Familien- und Freundeskreis mit einem guten Glas Wein, einem kühlen Bier und einer guten Zigarre vermisse ich doch sehr. Glücklicherweise haben wir zu Hause den Schrank voller Gesellschaftsspiele; für kurzweilige Abende mit meiner Frau und den Kindern ist somit gesorgt.

Als Mitglied des Karateclubs Einsiedeln war ich schon über ein Jahr nicht mehr in einem Karatetraining; ich befürchte, dass ich zwischenzeitlich ziemlich eingerostet bin.

3. Was beschäftigt Sie an der Corona-Pandemie am meisten?

Am meisten beschäftigt mich, dass die leider notwendigen Massnahmen des Bundesrates mehrheitlich diejenigen am härtesten trifft, welche bereits vor der Pandemie nicht wirklich auf Rosen gebettet waren. Auch die sich häufenden psychischen Probleme und die damit verbundenen zwischenmenschlichen Konflikte bereiten mir Sorge. 4. Was ärgert Sie am meisten, was freut Sie am meisten? Wenn ich in der Presse lesen muss, dass sich nicht einmal die Hälfte aller Parlamentarier in Bern dem freiwilligen Spucktest unterzogen haben, dann ärgert mich das unter dem Aspekt des Vorbildcharakters dieser Volksvertreter doch schon ziemlich. Auch dass die Leute vermehrt das eigene Wohl vor das Wohl der Allgemeinheit stellen (Stichwort Spassgesellschaft) und somit in Kauf nehmen, dass sich die Pandemie unnötig in die Länge zieht, lässt mich den Kopf schütteln.

Am meisten freut mich, dass dank der zur Verfügung stehenden Impfstoffen das Licht am Ende des Tunnels schnell heller wird. Die Hoffnung auf eine baldige Besserung ist deutlich spürbar und schöpft Mut und Zuversicht. 5. Was wünschen Sie sich für die unmittelbare Zukunft? Für die nahe Zukunft wünsche ich mir, dass die Bevölkerung trotz allen Widrigkeiten zusammensteht und an einem Strick zieht, statt sich zu fragen, ob wir in einer Diktatur leben. Mehr Besonnenheit und Einigkeit, weniger Zwietracht und Egoismus.

Wenn wir das schaffen, bin ich sehr zuversichtlich, dass wir schon bald wieder unvergessliche Konzerte, einen gemütlichen Kinoabend, ein feines Essen im Restaurant, spannende Sportanlässe, eine gesellige Chilbi und vieles mehr erleben und geniessen dürfen.

Alter: 48

Beruf: Jurist und Rechtsanwalt. Als juristischer Mitarbeiter beim Grundbuchamt des Kantons Zug tätig Wohnort: Einsiedeln

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