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Abt Urban wagte sich an den Jasstisch

Abt Urban wagte sich  an den Jasstisch Abt Urban wagte sich  an den Jasstisch

Abt Urban Federer, Vorsteher des Klosters Einsiedeln, jasste am Samstag um den Jasspokal. Für himmlische Töne sorgten die vier Tenöre «I Quattro» und präsentierten in der Milchmanufaktur Einsiedeln die Ballade «L’anima di Vergani».

MAGNUS LEIBUNDGUT

Wenn Abt Urban nicht gerade beim «Samschtig-Jass» zu Gast ist und um den Titel des Jasskönigs mitspielt, kümmert sich der 54-jährige Benediktiner um den Betrieb und das Wohl seiner 45 Mitbrüder im Kloster Einsiedeln. Nebst dem Gebet, Schriftlesungen und der Stille ist die Klostergemeinschaft für die Wallfahrt, das Gymnasium, die Seelsorge sowie für diverse Werkstätten zuständig, die dem Unterhalt des Klosters Einsiedeln dienen.

Im «Samschtig-Jass», der in der Milchmanufaktur in Einsiedeln Halt machte, erzählte der 59. Abt des Klosters Einsiedeln über das tägliche Leben innerhalb der Klostermauern und wie er und seine Mönche sich auf Ostern vorbereiten würden. «Mönche haben die Weisheit nicht mit Löffeln gegessen» «Ich bin eigentlich wegen dem Skifahren nach Einsiedeln gekommen », schilderte Abt Urban: Als Stiftsschüler habe er sich dann immer mehr von der Klostergemeinschaft angezogen gefühlt, sodass er sich schliesslich für ein Leben im Kloster entschieden habe. «Die Mönche haben die Weisheit nicht mit Löffeln gegessen, sondern sind immerzu auf der Suche», erzählte Abt Urban: «Nicht unbedingt nach Leichen im Keller, auch wenn das im Roman ‹Der Name der Rose› von Umberto Eco so geschildert wird.» Abt Urban degustierte mit Gastgeberin Fabienne Bamert und Schiedsrichter Jörg Abderhalden den hauseigenen Klosterwein: Zuerst einen Vivus Riesling zum Apéro, dann einen Räuschling und schliesslich das Paradepferd, einen Pinot Noir aus der Barrique (Konvent).

Ein guter Weinkenner, aber ein schlechter Jasser Abt Urban outete sich als begeisterter und überzeugender Weinkenner. Weniger gut lief es ihm derweil am Jasstisch: In den drei Runden lag er 23, 33 und 8 Differenzpunkte neben seiner Ansage. Das reichte für den vierten – und letzten – Platz. «Im Kloster weiss man um meine Jass-Qualitäten», schmunzelte er. Unter der Aufsicht von Schiedsrichter Jörg Abderhalden gewonnen hat am Ende Yvonne Isabel aus Morgarten.

Für einen himmlischen Gesang sorgte das Männerquartett «I Quattro». Die vier Tenöre waren extra nach Einsiedeln gereist und gaben dem speziellen «Samschtig-Jass» mit der Ballade «L’anima di Vergani» eine stimmungsvolle Note.

Abt Urban stellt im Gespräch mit Fabienne Bamert eine Auswahl von Weinen aus dem Klosterkeller vor. Wenn der Abt Urban zu Gast ist, bekommt sogar die Moderatorin Fabienne Bamert einen Heiligenschein.

Screenshot SRF: Wädi Kälin

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