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Vorausschauend, verantwortungsvoll, vernetzt

Vorausschauend, verantwortungsvoll, vernetzt Vorausschauend, verantwortungsvoll, vernetzt

Mobilität und speziell das Fuss- und Veloverkehrskonzept Dorf Einsiedeln im Fokus

Im Rahmen ihres Masterstudiums an der Ostschweizer Fachhochschule in Rapperswil verfasste Denise Egli ihre Masterarbeit zur Mobilität im Klosterdorf. Der Bezirk Einsiedeln durfte diese Mitte Februar entgegennehmen, um die Erkenntnisse daraus in die kommunalen Planungen einfliessen zu lassen.

MARLIES MATHIS

Mobilität ist bei Denise Egli ein allgegenwärtiges Thema. In ihrem Job als Netzentwicklerin bei der SBB wurde ihr relativ schnell bewusst, dass die Schweizer Raumplanung eine wichtige Schnittstelle zu ihrer Tätigkeit darstellt. Deshalb entschied sie sich, nach ihrem Erststudium in Tourismus und Mobilität an der Hochschule Luzern berufsbegleitend den Masterstudiengang «Raumentwicklung und Landschaftsarchitektur » an der Ostschweizer Fachhochschule (OST) in Rapperswil zu absolvieren.

Als Voraussetzung zum erfolgreichen Abschluss dieser Ausbildung stand das Verfassen einer Masterarbeit an, wobei der gebürtigen Trachslauerin schnell klar war, dass sie eine Arbeit über das Dorf Einsiedeln schreiben wollte. Seit einigen Jahren in Einsiedeln wohnhaft, fiel ihr auf, dass es verschiedene Themen gibt, welche sich im Rahmen ihres Studiums für eine wissenschaftliche sowie praktische Untersuchung eignen. Aus diesem Grund entschied sich die 28-Jährige einerseits für das Erstellen eines Mobilitätskonzepts für das Dorf Einsiedeln und andererseits für ein Fuss- und Veloverkehrskonzept für denselben Perimeter. Die Hunderten von Arbeitsstunden, bedingt durch das ehrgeizige Ziel, gleich zwei Aspekte zu vertiefen, wurden von der OST entsprechend honoriert und mit einer sehr guten Bewertung abgerundet, was die Absolventin und nicht zuletzt den Bezirk Einsiedeln sehr freut.

Mobilitätsverhalten im Dorf Einsiedeln In einem ersten Teil erarbeitete die frischgebackene Raumplanerin ein Mobilitätskonzept, welches einen möglichen Weg aufzeigt, wie die Mobilität in Einsiedeln verträglicher abgewickelt werden könnte. Dabei geht es um alle möglichen Verkehrsarten wie beispielsweise den motorisierten Individualverkehr, den öffentlichen oder den Fussund Veloverkehr.

Nach dem Start der Arbeit Anfang Februar 2020 führte Denise Egli eine Umfrage in der Einsiedler Bevölkerung durch, um konkrete Hinweise zu deren Mobilitätsverhalten zu bekommen. Aus dieser Umfrage gingen wertvolle Erkenntnisse hervor, welche zusammen mit anderen Datengrundlagen die Basis des Konzepts darstellen.

Vorausschauend, verantwortungsvoll, vernetzt – diese drei Wörter stehen sinnbildlich für die Vision der Mobilität in Einsiedeln. Dabei sollen zukünftige Entwicklungen in der Mobilitätsbranche gleichermassen berücksichtigt werden wie eine nachhaltige und verkehrsträgerübergreifende Mobilität. Abgeleitet aus dieser Vision wurden verschiedene Massnahmen erarbeitet, deren Umsetzung zu einem umweltfreundlicheren Mobilitätsverhalten führen soll. Darunter fallen beispielsweise Verbesserungen bei der Parkierung, zum Beispiel für Grossanlässe, die Einführung eines Mobilitätsmanagements bei grösseren Arbeitgebern oder eine Website «Mobilität » als Anlaufstelle für Einheimische und Besucher.

Zu Fuss oder mit dem Velo unterwegs Als zu vertiefenden Aspekt des Mobilitätskonzepts wählte Denise Egli den Fuss- und Veloverkehr. Sie persönlich, die im Dorf hauptsächlich zu Fuss oder mit dem Fahrrad unterwegs ist, befürwortet ein sicheres, attraktives und direktes Fuss- und Velowegnetz. Gemäss schweizweiten Erhebungen nehmen der Fuss- und Veloverkehr 40 Prozent der täglichen sogenannten Unterwegszeit ein. Dabei dienen Fuss- und Velowegnetze der Bevölkerung nicht nur zur Fortbewegung, sondern auch zur Erholung und sie beeinflussen die Standortqualität einer Gemeinde.

Als ersten Schritt trug die Verfassende mittels Begehungen vor Ort und vergangener Zählungen diverse Hinweise und Informationen zum Fuss- und Veloverkehr im Dorf Einsiedeln zusammen. Diese Grundlagen bildeten einen weiteren Pfeiler ihrer Arbeit, von dem kleinere und grössere Massnahmen abgeleitet werden konnten. So können das Zufussgehen und Velofahren gefördert und erleichtert werden. Dabei sollen insbesondere kleinere Anpassungen, welche beispielsweise mit laufenden Unterhaltsarbeiten ausgeführt werden können, rasch umgesetzt werden.

Die Arbeit fortführen Im Februar 2021 konnte Denise Egli ihre Masterarbeit an der OST abgeben und zeitgleich ihr Studium nach zweieinhalb Jahren abschliessen. Das umfangreiche Dossier stellt sie dem Bezirk Einsiedeln zur Verfügung, damit die Erkenntnisse in die kommunalen Planungen einfliessen können. Der Zeitpunkt der Abgabe ihrer Unterlagen könnte nicht idealer sein, beginnt doch der Bezirk, welcher die grosse Vorleistung verdankenswerterweise übernehmen kann, 2021 mit der Erarbeitung des kommunalen Richtplans Verkehr. Die junge Absolventin kommt dadurch ihrem Ziel, dass ihre Masterarbeit einen Mehrwert generieren kann, einen grossen Schritt näher.

Interessierte können die Arbeit ab sofort bis Ende März auf dem Bauamt Einsiedeln einsehen.

Signalisationstafel «Sackgasse»: Die Signalisation an der Grotzenmühlestrasse ist nicht eindeutig. Ohne zusätzliche Signalisierung gilt diese Sackgasse für alle Verkehrsteilnehmer, also auch für Fussgänger und Velofahrer, obwohl dies keine Sackgasse für den Langsamverkehr ist. Seit 2016 müssen Sackgassenschilder zusätzlich mit den «Ausnahmen » signalisiert werden.

Foto: Marlies Mathis

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