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«Aussergewöhnlich, aber erfolgreich»

«Aussergewöhnlich, aber erfolgreich» «Aussergewöhnlich, aber erfolgreich»

Trotz Corona konnte die Raiffeisenbank Einsiedeln ihren Gewinn 2020 erhöhen

Selbst in schwierigen Zeiten von Pandemie und Wirtschafts-Lockdown hat die Raiffeisenbank Einsiedeln es 2020 geschafft, ihren Gewinn zu steigern: Er konnte letztes Jahr um 22,8 Prozent auf 0,59 Millionen Franken erhöht werden.

WOLFGANG HOLZ

Die Raiffeisenbank Einsiedeln ist auch weiterhin gut aufgestellt. Das Kerngeschäft der Genossenschaft entwickelte sich 2020 erfreulich. Im Hypothekargeschäft konnte die Raiffeisenbank ihre traditionell starke Position behaupten und das Hypothekarvolumen um 1,9 Prozent auf 680,4 Millionen Franken steigern.

«Aussergewöhnliches Jahr»

Bei den übrigen Krediten konnte ein Anstieg von 4,3 Millionen auf 8,2 Millionen Franken verzeichnet werden. Davon entfallen rund 4,7 Millionen Franken auf die ausbezahlten Covid- 19-Kredite an lokale Unternehmen im Rahmen des Garantieprogramms des Bundes. Bis zum Jahresende entwickelte sich bei der Raiffeisenbank Einsiedeln kein erhöhter Wertberichtigungsbedarf.

«Wir blicken auf ein aussergewöhnliches und trotzdem erfolgreiches Jahr zurück», sagt Marcel Birchler, Vorsitzender der Bankleitung. Die Raiffeisenbank Einsiedeln habe trotz der herausfordernden Situation ein gutes Jahresergebnis erzielt und einen Jahresgewinn von 0,59 Millionen Franken erwirtschaftet. Dieser Jahresgewinn stärke das Eigenkapital der Bank. «Unsere Kundenausleihungen stiegen im Berichtsjahr mit einer anspruchsvollen Konkurrenzsituation um 2,5 Prozent auf 688,6 Millionen und die Kundeneinlagen um 4,3 Prozent auf 678,3 Millionen Franken», so Birchler. «Daraus resultierte eine Bilanzsumme von 842,1 Millionen Franken.» Ertragsseite leicht rückläufig

Die Erträge aus dem Bankgeschäft entwickelten sich unterschiedlich. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft betrug 1,51 Millionen Franken, was einem Plus von 21,1 Prozent entspricht. Leicht rückläufig war der Erfolg aus dem Zinsengeschäft mit 7,99 Millionen Franken.

Der Handelserfolg sank wegen tieferer Noten- und Devisentransaktionen mit 0,35 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahr klar. Aufgrund der rückläufigen Kostenentwicklung (–2,4 Prozent) und der stabilen Risikosituation resultierte ein Geschäftserfolg von 4,59 Millionen und besagter Jahresgewinn von 0,59 Millionen Franken.

«Dieses gute Ergebnis ist nicht selbstverständlich: Wir befinden uns in einer ausserordentlichen und anspruchsvollen Zeit. Nebst der anhaltenden Tiefzinssituation prägte die Corona-Pandemie den Gang der Wirtschaft und unseren Alltag 2020 nachhaltig », bilanziert Marcel Birchler. Dies habe den Mitarbeitenden der Raiffeisenbank Einsiedeln sehr viel abgefordert. «Für ihren Einsatz und das grosse Engagement sei ganz herzlich gedankt.» Covid-19 vorerst ohne wesentliche, negative Spuren Äusserst erfreulich präsentierten sich die Entwicklungen der Aufwandseite. Der Geschäftsaufwand ist im Berichtsjahr gesamthaft um –0,12 Millionen auf 5,00 Millionen Franken gesunken. Während der Personalaufwand deutlich gesenkt werden konnte (–4,7 Prozent), erhöhte sich der Sachaufwand um 2,1 Prozent. Die Covid-19-Pandemie hat laut Raiffeisen Einsiedeln im Geschäftsjahr 2020 über alles betrachtet keine wesentlichen negativen Spuren hinterlassen. Allerdings sei davon auszugehen, dass sich die Situation vor allem für die Firmenkunden, aber auch für einzelne Privatpersonen, verschlechtern wird, je länger die ausserordentliche Situation anhält. Die zukünftigen Auswirkungen auf die Raiffeisenbank seien zum Berichtszeitpunkt nicht abschätzbar, können aber je nach weiterem Verlauf das Ergebnis des Geschäftsjahres 2021 deutlich beeinflussen. Allerdings – auch in diesem Jahr wird es wegen Corona keine traditionellen Mitgliederversammlungen geben.

Fusionsdokumente einsehbar

«Als Genossenschaftsbank ist Raiffeisen überzeugt, dass wir zusammen stärker sind und gemeinsam mehr erreichen können », sagt Birchler. «Wir pflegen unsere traditionellen genossenschaftlichen Werte, denn diese sind in der heutigen schnelllebigen Zeit wichtiger denn je. Darauf sind wir stolz.» Diese Werte sollen auch in Zukunft nach einem erfolgreichen Zusammenschluss mit der Raiffeisenbank Yberg gepflegt und gefestigt werden. Die Dokumente – Vertrag, Prüfungsbericht sowie Jahresabschlüsse der letzten drei Geschäftsjahre – zur geplanten Fusion der künftigen Raiffeisenbank Einsiedeln- Ybrig, über welche die Mitglieder bis zum 1. April an der Urabstimmung schriftlich befinden, können ab sofort bei der Raiffeisenbank Einsiedeln eingesehen werden.

Nun soll es mit der Fusion klappen

zl. Am 1. April entscheiden die rund 8400 Genossenschaftsmitglieder der Raiffeisenbanken Einsiedeln und Ybrig über die anstehende Fusion. Dafür findet eine Urabstimmung statt. Dass diese alles andere als nur «eine Formsache» ist, unterstreicht Marcel Birchler, Vorsitzender der Bankleitung Einsiedeln, gegenüber unserer Zeitung.

Denn schon vor über zehn Jahren war eine solche Fusion geplant, die aber bereits am zu geringen Votum der Raiffeisenbank im Ybrig scheiterte. «Damals war die Zeit offensichtlich noch nicht reif», blickt Birchler zurück. Um eine solche Fusion rechtlich auf den Weg zu bringen, braucht es jeweils eine Zweidrittel-Mehrheit der Genossenschaftsmitglieder in beiden Banken.

Doch die Vorzeichen stimmen Birchler nun «absolut zuversichtlich » – dass es dieses Mal mit dem Zusammenschluss der beiden Raiffeisenbanken klappt. Aufgrund neuer Auflagen der Finma, der obersten Finanzaufsichtsbehörde in der Schweiz, welche die Kontrollmechanismen in den Banken erhöht hat, wachse der Kostendruck durch die Personalausstattung in den kleineren Banken.

«Es braucht alleine drei Personen in der Bankleitung», so der Vorsitzende der Einsiedler Raiffeisenbank. Geht die Fusion, wie erwartet, erfolgreich über die Bühne, würde diese rückwirkend zum 1. Januar 2021 wirksam. «Die rein technische Umwandlung könnte am ersten Pfingstwochenende vollzogen werden», erklärt Marcel Birchler. Die Raiffeisenbank Ybrig hat seit 2018 ihren Sitz in Unteriberg, zuvor war sie in Oberiberg. Dort gib es jetzt noch einen Bancomaten.

Die Raiffeisenbank Einsiedeln ist gut auf Kurs. Foto: Wolfgang Holz

«Dieses gute Ergebnis ist nicht selbstverständlich.»

Marcel Birchler, Vorsitzender der Bankleitung

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