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Wenigstens war der Güdelmontag in Einsiedeln kein Infektionsherd

Wenigstens war der Güdelmontag in Einsiedeln kein Infektionsherd Wenigstens war der Güdelmontag in Einsiedeln kein Infektionsherd

Positiv auf Covid-19 getestete Personen im Bezirk Einsiedeln

Die Zahl der positiv auf Covid-19 getesteten Personen blieb im Bezirk Einsiedeln auch nach der Fasnacht stabil – mit sinkender Tendenz.

VICTOR KÄLIN

Geschätzte 2000 Personen lockte der Sühudiumzug am 15. Februar in den Einsiedler Dorfkern. Der grösste Teil der Zuschauer und Hudi trug keine Schutzmaske und missachtete die Abstandsregel (EA 13/21) – der Corona-Albtraum eines jeden Epidemiologen. Entsprechend heftig war der Aufschrei in der Öffentlichkeit.

Zehn Tage abwarten

Zwei Wochen nach der Fasnacht kann Bilanz gezogen werden. Warum jetzt? Im Falle einer Infizierung schreibt das Bundesamt für Gesundheit eine Quarantäne vor. Damit können die Infektionsketten unterbrochen und die Weiterverbreitung des Coronavirus eingedämmt werden. Personen, bei denen die Wahrscheinlichkeit einer Infektion besteht, müssen für zehn Tage in Quarantäne, wobei unter bestimmten Voraussetzungen sogar eine Verkürzung möglich ist. Die zehn Tage sind am letzten Donnerstag, 25. Februar, abgelaufen. Die Zeit der Bilanz ist da. Weniger als vor der Fasnacht

Der Einsiedler Anzeiger stützt sich dabei auf die offiziellen Angaben des kantonalen Departementes des Innern. Dieses veröffentlicht werktäglich die aktuellen Corona- Zahlen, geordnet nach Kanton, Bezirken und Gemeinden.

Für den Auftaktstag der «wilden Fasnacht in Einsiedeln», bekanntlich der Schmutzige Donnerstag, meldete das Departement des Innern für den Bezirk Einsiedeln zwölf positiv auf Covid- 19 getestete Personen. Der 11. Februar lieferte damals das vorläufige Bestresultat von maximal infizierten Personen pro Monat im Bezirk Einsiedeln:

• Oktober 2020: 131

• November 2020: 147

• Dezember 2020: 111

• Januar 2021: 106

• (26.) Februar 2021: 7 Wie der Grafik zu entnehmen ist, hat sich das Einsiedler Fasnachtstreiben, insbesondere der Seniorenumzug vom 11. Februar und der Sühudiumzug vom 15. Februar, nicht zur befürchteten Virusschleuder entwickelt. Die Fallzahlen sind sinkend und aktuell tiefer als vor der Fasnacht. Ebenfalls stabil blieb die Situation in den umliegenden Gemeinden Rothenthurm, Alpthal, Unter- und Oberiberg. Die Zahl der positiv getesteten Bewohner bewegte sich in den vier Gemeinden während des ganzen Monats Februar konstant unter der 5-Personen-Marke. Im gleichen Zeitraum sank die Zahl der kantonsweit infizierten Personen von 318 auf 137. Die höchsten Zahlen liefern aktuell die Gemeinden Schübelbach (15), Schwyz (14) und Ingenbohl (14).

* Epilog. Dieser Bericht ist weder als nachträgliche Rechtfertigung, noch als öffentliche Sanktionierung der Einsiedler Fasnacht zu lesen. Der Text reduziert lediglich die aktuelle Corona-Situation auf das auch Politikern zur Verfügung stehende Zahlenmaterial. Er liefert keine Erklärung zum Verlauf der Epidemie. Er mutmasst auch nicht, ob die Ansteckungsquote ohne Einsiedler Fasnacht noch tiefer wäre. Er hält einfach die aktuelle Lage fest. Und was die Zukunft bringt, lässt sich durch diesen Bericht ebenfalls nicht hervorsagen. Bleiben wir auch in dieser Frage bei Fakten statt Moral und Mutmassung.

www.sz.ch – «Neues Coronavirus» – Informationen und Präventionsmassnahmen

Man mag davon halten, was man will: Aber zum Corona-Hotspot ist der Sühudiumzug jedenfalls nicht geworden. Foto: Archiv EA

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