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«Auf eine Medaille von Wendy habe ich trotzdem gehofft»

«Auf eine Medaille von Wendy habe  ich trotzdem gehofft» «Auf eine Medaille von Wendy habe  ich trotzdem gehofft»

Wie beurteilen Einheimische die Leistungen von Wendy Holdener an den alpinen Ski-Weltmeisterschaften in Cortina? Ein kleines Stimmungsbild.

KONRAD SCHULER

Manuel Marty, Einsiedeln, aufgewachsen in Unteriberg «Als Präsident des Wendy Holdener Fanclubs habe ich nach dem bisherigen Saisonverlauf für die Rennen an den Weltmeisterschaften nicht die gleich hohen Erwartungen gehabt wie vor der WM in Are. Auf mindestens eine Medaille habe ich aber trotzdem gehofft. Nach ihren Rennen lag sie mehrmals knapp neben dem Podest. Sie hatte etwas Pech und das nötige Wettkampfglück fehlte. Insgesamt fuhr sie eine gute Weltmeisterschaft. An drei Rennen war sie die beste Schweizerin. Ich hoffe, dass sie die gleiche Wendy bleibt und schnell wieder locker und frei Ski fährt. Sie hat ihre besten Leistungen abgerufen und an sportlicher Grösse gewonnen, dies vor allem beim Interview nach dem Parallelrennen.» Erwin Kryenbühl, Unteriberg «Als Präsident des Skiclubs Drusberg Unteriberg freue ich mich insbesondere daran, dass durch solch gute Leistungen, wie sie aktuell Wendy Holdener, Roman Schaad und mein Sohn Urs zeigen, die Jungen angespornt werden. Für die Mädchen und Knaben in der JO war es ein sehr schwieriger Winter, da Rennen erst auf Stufe FIS zugelassen waren. Erfreulicherweise wird bei uns im Skiclub bei den Nachwuchsleuten sehr gute Arbeit geleistet. Im Vorfelde der WM rechnete ich mit einer Medaille von Wendy. Live habe ich keine Rennen verfolgt. An der Weltmeisterschaft will niemand Vierte werden. Die Ansprüche an Wendy waren hoch. Es wäre schön gewesen, wenn sie eine Medaille gewonnen hätte. Aber sie scheiterte teilweise auch am geltenden Regelwerk. Ein Thema war bei Wendy wohl die Lockerheit. Vom konditionellen und skifahrerischen Standpunkt aus passt alles, sie hat sogar zu Shiffrin aufgeschlossen. »

Rolf Dettling, Unteriberg «Als Präsident des Verkehrsvereins Unteriberg und als Nachbar von Wendy habe ich für die erfolgreichen Skiathleten in Unteriberg mit der Kettensäge einen grossen Skifahrer geschnitzt. Die besten Resultate unserer Skisportler werden auf einer Tafel verewigt. Sobald es die Corona- Pandemie zulässt, werden wir eine Eröffnungsfeier am Weg Nidlaubach-Hochgütschstrasse organisieren. Wie eng Erfolg oder Nichterfolg im Spitzensport beieinander liegen, hat diese Ski-WM wieder einmal deutlich gezeigt. Natürlich wäre es schön gewesen, wenn Wendy eine Medaille gewonnen hätte. Sie hatte auch etwas Pech, die Hundertstel lagen dieses Mal nicht auf ihrer Seite. Wir Ybriger sagen, dass sie «s’Chrottehaar» nicht in ihrem Sack hatte. Sie hat ihr Bestes gegeben, sie hat alles probiert. Man kann nicht immer Glück haben. Wendy ist nach wie vor eine der weltbesten Skifahrerinnen. Wir sind weiter stolz auf sie. Sie kommt gesund von der WM nach Hause. Das ist mitunter das Wichtigste. Wir drücken ihr weiterhin fest die Daumen.» Andrea Marty, Beckenried, aufgewachsen in Unteriberg «Ich bin ehemalige Nachbarin von Wendy. Heute wäre ich nach dem Slalomrennen auf den Balkon gegangen und hätte gejauchzt, wenn Wendy eine Medaille gewonnen hätte. Vor der WM sah ich sie ziemlich weit vorne, sicher traute ich ihr mindestens eine Medaille zu. Wendy hat gute Leistungen erbracht. Sie ist gesund geblieben. Es war wohl ziemlich viel Druck da, zum Beispiel auch wegen der Trainergeschichte. Sie wird weiterhin vorne reinfahren. Ich wünsche ihr vor allem gute Gesundheit, viel Energie und Motivation sowie ein gutes Umfeld.»

Manuel Marty

Erwin Kryenbühl

Rolf Dettling Fotos: K.S.

Andrea Marty

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