Auch im Slalom keine Medaille – 7
Vierter Platz im WM-Slalom für Wendy Holdener in Cortina d’Ampezzo
Zum Abschluss der alpinen Weltmeisterschaftsrennen in Cortina d’Ampezzo zeigte Wendy Holdener am Samstag eine gute Leistung im Slalom der Frauen und wurde Vierte.
KONRAD SCHULER
Nun steht fest, dass Wendy Holdener an diesen Weltmeisterschaften ohne Medaillengewinn geblieben ist. Vor dem letzten Rennen am Samstag gab die Unteribergerin erstmals in dieser WM-Woche keine Interviews.
Die Ausgangslage war aufgrund der Resultate in diesem Winter klar: Die Top Five Petra Vlhova, Katharina Liensberger, Mikaela Shiffrin, Michelle Gisin und Wendy Holdener würden wohl die Medaillen unter sich ausmachen.
Die Österreicherin Liensberger legte mit 48,48 Sekunden vor. Vlhova verlor 0,30 Sekunden, Shiffrin erstaunliche 1,30 Sekunden dahinter. Michelle Gisin scheiterte und fiel aus. Wendy Holdener legte mit der Startnummer sieben einen soliden ersten Lauf hin und verlor als Dritte nach dem ersten Run 1,24 Sekunden. Eltern und Bruder drückten die Daumen Nach der Zieldurchfahrt schaute Wendy Holdener zu ihrer Mutter Daniela, zu ihrem Bruder Kevin und zu Manager Ruedi Holdener, die vor Ort weilten. «Sie haben geklatscht und den Daumen hochgehalten, also wusste ich, dass der erste Lauf gut war», so Wendy Holdener in ihrem Interview mit dem SRF.
«Es wäre noch ein bisschen mehr möglich gewesen. Ich nehme das aber. Ich hatte immer zu kämpfen und bin nie richtig ins Fahren gekommen«, analysierte sie. Zwischen den beiden Läufen wurden Kevin und Ruedi Holdener von SRF interviewt. Sie seien hier, um Wendy etwas zu beruhigen.
Im zweiten Lauf griff Wendy richtigerweise von oben bis unten voll an. Katharina Liensberger legte eine Bombenfahrt hin und wurde überlegene Weltmeisterin, Petra Vlhova fuhr ebenfalls sehr stark und wurde klare Zweite, Mikaela Shiffrin gelang ein guter Lauf, der ihr die Bronzemedaille eintrug.
Kleiner Rutscher, und die Medaille war weg Bis wenige Tore vor dem Ziel konnte Wendy noch hoffen, die Amerikanerin abzufangen. Bei der letzten Zwischenzeit lag sie nur zwei Hundertstel hinter der viermaligen Weltmeisterin in dieser Disziplin.
Ein kleiner Rutscher in einem der letzten Tore genügte, und aus war es mit einer Medaille. Sie lag am Ende 36 Hundertstelsekunden hinter der Amerikanerin.
Natürlich war Wendy am Schluss bitter enttäuscht. Sie hatte hart gekämpft auf der Piste und sie rang nun ebenso hart beim Interview um Worte. Sie konnte einem regelrecht leid tun. «Es war ein Kampf während der ganzen Saison, es war heute ein harter Kampf. Ich war parat, das wusste ich. Ich habe sehr gute Schwünge drauf. Die spielerische Art habe ich nie ganz gefunden », war ihre Analyse. «Ich habe das Herz in die Hand genommen und alles gegeben. Ich bleibe dran», machte sie sich zu Recht bereits wieder Mut für die Zukunft.
Zum Abschluss von Cortina entschwebten sie im Helikopter in die Lüfte: Wendy und Mutter Daniela Holdener.
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Steht nach dem WM-Slalom – trotz bitterer Enttäuschung – zum Interview bereit: Wendy Holdener aus Unteriberg. Screenshot SRF