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«Ich trete nicht zurück, sondern eine neue Stelle an»

«Ich trete nicht zurück, sondern eine neue Stelle an» «Ich trete nicht zurück, sondern eine neue Stelle an»

Inmitten der Corona-Krise beendet Roland Wespi, Vorsteher vom Schwyzer Amt für Gesundheit (AGS), seine Amtszeit. Per 1. Mai wird Martina Trütsch an seiner Stelle federführend übernehmen. Der kantonale «Mister Corona» nennt die Gründe und spricht über den Spagat zwischen Privat- und Berufsleben.

ANJA SCHELBERT

Ab 1. Mai übergeben Sie das Zepter an Martina Trütsch. Warum treten Sie genau zurück?

Ich habe die Möglichkeit erhalten, als Geschäftsleiter des Verbandes der Zürcher Krankenhäuser eine neue berufliche Herausforderung anzunehmen. Ich freue mich auf diese neue berufliche Herausforderung – wiederum im Gesundheitswesen. Insofern trete ich nicht zurück, sondern eine neue Stelle an. Sie haben die Krise von Beginn weg begleitet, waren im Kanton Schwyz unser «Mister Corona » der ersten Stunde. Inwiefern haben ständige Belastung und Öffentlichkeitsdruck Ihre Entscheidung beeinflusst? Die Belastung war in den letzten Monaten aufgrund der Pandemie für uns alle tatsächlich sehr hoch. Dank der guten und engen Zusammenarbeit mit der Gesundheitsdirektorin und unserem Team konnten die vielen Aufgaben und Herausforderungen aber erfolgreich bewältigt werden. Ich habe die Möglichkeit, eine neue Stelle im Gesundheitswesen anzutreten – die Pandemie wird mich also auch weiterhin beschäftigen. Die Herausforderungen der neuen Stelle waren für mich entscheidend, dass ich mich für diesen Wechsel entschieden habe.

Als Amtsvorsteher AGS ist man erste Anlaufstelle in Corona-Fragen, und von denen gab und gibt es nach wie vor viele. Litt Ihr Privatleben unter diesem Job? Persönlich habe ich das Glück, dass meine Familie mich stark unterstützt und Verständnis für die Situation aufgebracht hat. Ohne diese Unterstützung wäre eine solche Belastung kaum zu bewältigen gewesen. Und wer hat Sie im beruflichen Umfeld unterstützt?

Mein Dank gilt hier all den Personen, die in den letzten Monaten einen immensen Einsatz und Beitrag zur Bewältigung der Krise geleistet haben. Ich denke hier nebst unserem Team auch an die Mitarbeitenden im Gesundheitswesen, an den Sonderstab, die Polizei, das Arbeitsinspektorat oder das Personalamt und an viele andere. Für die Stabsübergabe ist ein «optimaler und kontinuierlicher Übergang » geplant. Geht mit dem Wechsel nicht viel Wissen verloren und Veränderung einher? Ich werde diese enge Zusammenarbeit und den unkomplizierten Austausch sicher vermissen, weiss aber die Aufgaben in guten Händen.

Was qualifiziert Martina Trütsch für die Nachfolge? Meine Nachfolgerin Martina Trütsch bringt aufgrund ihrer Persönlichkeit, Ausbildung und Erfahrung alle Voraussetzungen für diese Aufgabe mit. Sie war schon jetzt meine Stellvertreterin und dadurch in vielen Themen bereits stark involviert.

Wagen wir den Ausblick. Was erwartet Martina Trütsch, welche Meilensteine stehen in der Krisenbewältigung an? Wir haben in der Pandemie gelernt, dass Prognosen sehr schwierig sind. Ich bin davon überzeugt, dass Martina Trütsch mit ihrem Team die zukünftigen Herausforderungen ebenfalls erfolgreich meistern wird.

Roland Wespi führt das Amt für Gesundheit und Soziales noch bis am 30. April. Dann übernimmt seine Nachfolgerin Martina Trütsch.

Foto: Archiv

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