Veröffentlicht am

«Niemand hat Interesse an einem Stillstand des Etzelwerks»

Vi. Die Vorgabe war von Anfang an klar: Spätestens am 1. Januar 2023 muss die neue Etzelwerkkonzession gültig sein. Doch die Jahre ziehen ins Land und die Verhandlungsteilnehmer sehen sich regelmässig genötigt, Terminverschiebungen bekannt geben zu müssen. «Ist nicht aussergewöhnlich»

Auch der Stand vom letzten April ist wieder Makulatur: Weder haben die SBB ihr Gesuch im letzten Jahr eingereicht, noch dürfte in diesem Jahr in den Bezirken Einsiedeln und Höfe eine Abstimmung stattfinden. «Aktuell erwarten wir die Abstimmungen im Jahr 2022», geben Bezirksammann Franz Pirker und Regierungsrat Sandro Patierno auf Anfrage bekannt. «Damit», so deren Hoffnung, «kann der Zeitplan also noch eingehalten werden.» Die SBB wiederum stellen ihr Konzessionsgesuch für den Juni dieses Jahres in Aussicht. Wieweit die damit verbundene öffentliche Auflage zu Einsprachen führt und welchen Einfluss diese auf die Zeitachse haben könnten, lässt sich derzeit nicht abschätzen.

Pirker und Patierno sind aber «nach wie vor zuversichtlich, den Zeitplan einhalten zu können». Für sie besteht keine «aussergewöhnliche Situation», da für sie die Verzögerung nicht unerwartet gekommen sei. Beide sind überzeugt, dass das Entscheidungsverfahren umso speditiver abgeschlossen werden könne, je ausführlicher und ausgewogener die Grundlagen erarbeitet worden seien.

Brauchts ein Provisorium?

Aktuell bearbeiten die Konzedenten zusammen mit den SBB verschiedene noch offene Fragen zum Inhalt der Konzession. Dabei handelt es sich gemäss Pirker und Patierno unter anderem um separate Vereinbarungen zur Steuerung des Sihlsees bei Hochwasser, um die Lieferverpflichtung der SBB für Gratis- und Selbstkostenenergie und zur Verwertung dieser Energie durch das EW Höfe sowie Fragen zum Halten der Staukote bei Trockenheit.

Selbst im schlimmstmöglichen Fall, dem Verpassen der Frist vom 31. Dezember 2022, gehen die SBB nicht davon aus, dass das Etzelwerk deswegen abgestellt werden muss, bis eine neue rechtskräftige Konzession vorliegt. «Niemand hat ein Interesse daran, dass das Etzelwerk stillsteht », sagt SBB-Gesamtprojektleiter Simon Ryser. Für diesen Fall geht er davon aus, «dass uns das Bundesamt für Energie bis zur Überführung in die neue Konzession eine provisorische Betriebsbewilligung erteilt».

Share
LATEST NEWS