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Marie-Theres Furger-Kälin

Unser Mami ist als zweites Kind im «Rössli» Einsiedeln geboren. Ihre Eltern führten ein Textilfachgeschäft im selben Haus. Zusammen mit ihrem älteren Bruder Leo und der um 7 Jahre jüngeren Schwester Anneliese ist sie wohlbehütet aufgewachsen. Sie besuchte die Schulen, die meist durch Nonnen geführt wurden. Noch heute lesen wir sehr gerne die von ihr schon in jungen Jahren spannend geschriebenen und zu schönen Büchern gebundenen Aufsätze.

Sie war ein begeistertes Blauring-Mädchen. Als dann Walter Hunziker das Jugend- und Bildungszentrum aufbaute (heutiges Hotel Allegro) und den Blauring leitete, blühte Mami total auf.

Mami war eine energievolle und intelligente junge Frau, die im elterlichen Geschäft eine Textil-Verkaufslehre absolvierte. Dieser Beruf führte sie in verschiedene Teile der Schweiz. Die englische Sprache erlernte sie während einem einjährigen Aufenthalt als Au-pair in Bournemouth. Ihr gefiel die englische Sprache so gut, dass sie das Personal im Altersheim immer wieder in Englisch angesprochen hat.

Vom Welttheater war Marie-Theres total begeistert. Als 18-Jährige wirkte sie als Platzanweiserin mit. 1955 durfte sie «die Welt» spielen. Passagen aus dem für diese Rolle gelernten Text konnte sie bis zum letzten Lebensjahr zitieren. Später wirkte sie im Chor mit und im Jahr 2000 nahm sie das letzte Mal teil in der Rolle als «alte Miseria ». Das Leben, die Tiefgründigkeiten des Lebens, ja alles, was sich zwischen Gott und der Welt abspielt, hat Mami stark beschäftigt. Sowohl im Theater wie auch durch ihr ganzes Leben.

Mami heiratete 1961 Paul Furger und wohnte mit ihm im Wallis, wo Tochter Franziska auf die Welt kam. Nach wenigen Jahren im Wallis zog die junge Familie nach Einsiedeln, wo Paul auf der Post arbeitete und die zweite Tochter Priska zur Welt kam. Aufgrund eines Arbeitsstellenwechsels von Paul zog die Familie nach Emmen. Marie-Theres litt lange Jahre an Depressionen. Als ihre Kinder älter wurden, wünschte sie, nach Einsiedeln zurückzukehren.

Sie lebte wieder im Elternhaus und pflegte zusammen mit ihrer Schwester Anneliese ihre betagten Eltern. Sie arbeitete in verschiedenen Textilfachgeschäften und führte mit grosser Leidenschaft eine Selbsthilfegruppe für depressive Menschen.

Mami war in Einsiedeln zu Hause; sie liebte die Natur und die Menschen dort. Sie schätzte es, auf ihren Spaziergängen ein Gespräch zu führen. Mami pflegte und schätzte den Kontakt zu ihren lieben Freundinnen in der ganzen Schweiz. So ergab sich immer wieder ein Reisli für sie, um eine liebe Freundin zu besuchen. Leider liess ihr Gehör stark nach, was die Kommunikation schwieriger machte.

Ihre letzten Lebensjahre verbrachte sie wohlumsorgt im Altersheim Langrüti. Gerne unternahm sie von dort aus Spaziergänge, um Hühner und Hasen zu füttern oder brachte auch da und dort bei lieben Menschen ein Schöggeli oder ein Briefli vorbei. Liebes Mami, wir danken dir für deine Liebe, deine Herzlichkeit und dein Strahlen.

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