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Einsiedeln ist Spitzenreiter Freienbach auf den Fersen

Im letzten Jahr 2020 zählte der Kanton Schwyz 161’481 Personen zur Wohnbevölkerung. Dies sind 1829 Personen mehr als im Jahr 2019. Die Wachstumsrate beträgt 2020 wie im Vorjahr 1,1 Prozent.

MAGNUS LEIBUNDGUT

Die Bevölkerung hat in den einzelnen Bezirken gegenüber dem Vorjahr prozentual wie folgt zugenommen: Gersau plus 2,3 (im Jahr 2019 plus 0,4), Küssnacht plus 2,1 (plus 2,2), March plus 1,7 (plus 0,7), Einsiedeln plus 0,9 (plus 1,7), Höfe plus 0,9 (plus 1,5) und Schwyz plus 0,6 (plus 0,9). Die höchste relative Bevölkerungszunahme verzeichnete die Gemeinde Wangen (plus 4 Prozent), gefolgt von Lauerz (plus 2,6 Prozent) und Lachen (plus 2,5 Prozent), was einer absoluten Zunahme von 207 Personen in Wangen, 29 Personen in Lauerz und 218 Personen in Lachen entspricht.

Im Jahr 2020 nahm die Bevölkerung in folgenden vier Schwyzer Gemeinden ab: Alpthal (minus 1,8 Prozent, was elf Personen entspricht), Muotathal (minus 0,6 Prozent), Illgau (minus 0,6 Prozent) und Morschach (minus 0,5 Prozent).

Landflucht im Fokus – kleine Gemeinden schrumpfen weiter

Wie im Vorjahr wuchsen sechs Gemeinden um hundert oder mehr Personen, nämlich Küssnacht (plus 285), Lachen (plus 218), Wangen (plus 207), Schwyz (plus 198), Einsiedeln (plus 148) und Wollerau (plus 125).

Die ausländische Wohnbevölkerung im Kanton Schwyz hat 2020 um 983 Personen zugenommen (im Vorjahr waren es 1235 Personen). «Der Ausländeranteil an der Bevölkerung erhöht sich damit um 0,3 Prozentpunkte auf 21,8 Prozent», schreibt die Schwyzer Staatskanzlei in einer Medienmitteilung: «In den Bezirken Einsiedeln (16,4 Prozent) und Schwyz (17,9 Prozent) liegt der Ausländeranteil unter dem kantonalen Mittel.» Die anderen vier Bezirke würden einen überdurchschnittlichen Anteil an Ausländern aufweisen: Höfe (28 Prozent), Gersau (26,5 Prozent), Küssnacht (24,3 Prozent) und March (23,7 Prozent).

Ins Auge sticht, dass im Kanton Schwyz in den kleinen Gemeinden die Zahl der Einwohner sinkt. «Dies entspricht einem nationalen Trend», erklärt Urs Durrer, Vorsteher des Schwyzer Amts für Wirtschaft: «Grössere Ortschaften ziehen eher Neuzuzüger an. Als Folge davon schrumpft in den kleinen Gemeinden die Bevölkerung.» Durrer erklärt das Bevölkerungswachstum in Ausserschwyz mit der besseren Erreichbarkeit der Bezirke Höfe und March, was die Stadt Zürich betrifft. «Ein grösseres Bevölkerungswachstum in der Gemeinde Küssnacht lässt sich nicht zuletzt auf die Autobahnverbindung Richtung Zürich zurückschliessen», führt Durrer aus.

Tieferer Ausländeranteil im Bezirk Einsiedeln

Wieso liegt der Ausländeranteil im Bezirk Einsiedeln unter dem kantonalen Mittel? «In Einsiedeln gibt es weniger Firmen, Unternehmen, Industrie: Diese ziehen naturgemäss mehr Ausländer als Arbeitskräfte an», erklärt der Vorsteher des Amts für Wirtschaft. Durrer rechnet auch in den kommenden Jahren mit einem konstanten Bevölkerungswachstum im Kanton Schwyz in der Höhe von einem Prozent: «Nach wie vor ist der tiefe Steuerfuss im Kanton Schwyz ein Grund dafür, dass die Zahl der Einwohner weiter steigen wird.» Die Erhebung richte sich nach der ständigen Wohnbevölkerung, teilt die Kanzlei mit: «Dazu zählen alle Personen mit zivilrechtlichem Wohnsitz am 31. Dezember 2020 im Kanton Schwyz.» Für schweizerische Staatsangehörige sei es in der Regel jene Gemeinde, in welcher der Heimatschein deponiert ist und die Steuern entrichtet würden, für Ausländer die Gemeinde, für welche die entsprechende Aufenthalts- oder Niederlassungsbewilligung ausgestellt sei.

Gemäss Zivilgesetzbuch handle es sich dabei um jene Gemeinde, in der sich jemand mit der «Absicht dauernden Verbleibens » aufhalte. «Die vorliegenden Ergebnisse beinhalten somit Ortsbürger und mit Heimatschein angemeldete Schweizer sowie Ausländer mit Jahres- oder Niederlassungsbewilligung », heisst es in der Medienmitteilung weiter.

«Grössere Ortschaften ziehen eher Neuzuzüger an.»

Urs Durrer, Vorsteher Amt für Wirtschaft

In Einsiedeln gibt es kaum Industriebetriebe und damit auch weniger ausländische Arbeitskräfte.

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