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Wendy und ihr Trainer trennen sich

Wendy und ihr Trainer trennen sich Wendy und ihr Trainer trennen sich

Ab sofort trainiert die 27-jährige Unteribergerin vor allem wieder mit der Mannschaft

Es knallt vor der Ski-WM: Beim Alpin-Trainerteam der Frauen kommt es intern zu einem Wechsel. Wendy Holdener und ihr Trainer gehen getrennte Wege. Offenbar hat die Unteribergerin klare Ansagen von ihrem Trainer vermisst.

WOLFGANG HOLZ

Der Österreicher Klaus Mayrhofer war auf diese Saison hin zu Swiss-Ski gestossen, um sich bei der Trainingsarbeit um Wendy Holdener zu kümmern. Die zweimalige Weltmeisterin in der Kombination und Mayrhofer haben ihre Zusammenarbeit mittlerweile jedoch einvernehmlich beendet. In der täglichen Arbeit haben die beiden zunehmend feststellen müssen, wie Swiss-Ski mitteilt, dass ihre Trainingsphilosophien nicht bestmöglich miteinander vereinbar sind. Klaus Mayrhofer wird innerhalb des Verbandes eine andere Aufgabe als Trainer übernehmen. «Wir bedauern, dass die Zusammenarbeit zwischen Wendy Holdener und Klaus Mayrhofer frühzeitig endet. Es kommt aber – nicht nur im Sport – immer wieder mal vor, dass sich eine zunächst als sehr gut erachtete Lösung in der Praxis mit der Zeit als nicht optimal herausstellt», erklärt Walter Reusser, Alpin-Direktor von Swiss-Ski.

Frust wegen durchzogener Saisonleistung?

Aber warum trennten sich Wendy Holdener und Trainer Klaus Mayrhofer wirklich? Was ist unter unvereinbaren «Trainingsphilosophien » zu verstehen? Oder handelt es sich bei dem Trainerwechsel sogar möglicherweise um eine Frustreaktion auf die bislang eher durchzogene Saisonbilanz von Wendy Holdener im Weltcup, da die 27-jährige Unteribergerin bis jetzt erst einmal aufs Podest gefahren ist?

Swiss-Ski-Alpin-Direktor Walter Reusser winkt ab. «Es ist keine Frustreaktion», versichert er auf Anfrage des Einsiedler Anzeigers. Zudem habe der Verband die Trennung von Wendy Holdener und Trainer Klaus Mayrhofer beschlossen – und nicht Wendy Holdener. «Es hat einfach nicht ganz harmoniert in Bezug auf die skitechnische Sprache zwischen den beiden.» Es habe zu viel Energie gebraucht, dass beide die gleiche Sprache finden. «Beide haben sich Mühe gegeben, aber es hat nicht so funktioniert, wie beide sich das gewünscht haben», so Reusser. Ein Trainerwechsel dieser Art während der Saison sei allerdings selten. Wendy Holdener trainiere nun ausschliesslich unter Luis Prem – zusammen mit den anderen Mannschaftsmitgliedern. Trainer Klaus Mayrhofer habe als zusätzlicher Individualtrainer mit Wendy Holdener seit dem letzten Sommer zusammengearbeitet. Wie der «Blick» behauptet, habe Wendy Holdener, die als sehr zielstrebig und ehrgeizig gelte, klare Ansagen von ihrem Trainer vermisst.

Wendy kann nicht locker sein

Erst im vergangenen April hatte der Ski-Verband den Oberösterreicher als Nachfolger von Holdeners langjährigem Coach Werner Zurbuchen engagiert. Nun endet die Zusammenarbeit zu einem überraschenden Zeitpunkt – mitten in der Saison und fünf Tage vor dem ersten WM-Einsatz von Holdener in der Kombination. Wie Kevin Holdener, Bruder und Manager von Wendy, versichert, haben sich beide jedoch «im Guten getrennt».

In einem jüngsten Interview mit dem Internet-Portal «Watson» zur bevorstehenden Ski-WM in Cortina räumt Wendy Holdener übrigens ein, dass es bei ihr nicht funktioniere, sich zu sagen, einfach locker an den Start zu gehen. «Ich bin keine Athletin, die locker an solche Rennen herangeht. Das war ich noch nie. Ich muss Vertrauen in mein Können haben – und eine Riesenfreude, dass es bald losgeht.» Zur Alpinen Kombination, die am Montag stattfindet und in der sie Titelverteidigerin ist, meinte die Unteribergerin, dass für sie ein Super-G schon einfacher sei als eine Abfahrt – «weil es da keine langgezogenen Kurven gibt.» Das komme Technikerinnen wie ihr eher entgegen. «Ich habe genau im Kopf, wie ich Skifahren will. Ich bleibe positiv eingestellt.»

«Haben sich im Guten getrennt»: Wendy Holdener und ihr Trainer sind kein Team mehr. Foto: zvg

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