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«Gerüchte um einen Verkauf von Ameos sind falsch»

«Gerüchte um einen Verkauf von Ameos sind falsch» «Gerüchte um einen Verkauf von Ameos sind falsch»

Michael Mehner, Direktor des Ameos Spitals Einsiedeln, steht Red und Antwort zur Entwicklung des Spitals in Zeiten der Corona-Pandemie.

MAGNUS LEIBUNDGUT

Wie fällt Ihre erste Bilanz im Spital Einsiedeln aus – neun Monate nach dem Wechsel zur Ameos-Gruppe? Grundsätzlich sehr positiv. Wir durften gut starten und haben das Glück, dass wir auf ein motiviertes, engagiertes und mit der Region sehr verbundenes Team zählen dürfen. Dazu kommt die gute Infrastruktur, die uns die Stiftung zur Verfügung stellt, um ein modernes Regionalspital betreiben zu können. Es ist uns bewusst, dass das Vertrauen in das Spital in den letzten Jahren gelitten hat und von aussen nicht immer klar ist und war, wofür unser Haus steht. Wir arbeiten hart daran, das Vertrauen der Bevölkerung in das Spital wieder zu stärken und zugleich auch neue medizinische Kompetenzen aufzubauen. In den letzten Monaten konnten wir dafür weitere sehr qualifizierte Ärzte und Spezialistinnen und Spezialisten gewinnen. Zudem haben wir grössere Investitionen in die Geräteinfrastruktur vorgenommen, um auch medizintechnisch auf dem neusten Stand zu sein. Wie hat sich die Corona-Pandemie auf den Geschäftsverlauf des Ameos Spitals Einsiedeln ausgewirkt? Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind,wie in allen Spitälern,immens. Dennoch halten wir an unserem Ziel fest, in Einsiedeln ein leistungsfähiges Regionalspital zu betreiben. Die negativen Auswirkungen der Pandemie auf unser Spital belaufen sich in Millionenhöhe. Dies ist einerseits auf höhere Kosten für die Umsetzung umfangreicher Schutzkonzepte sowie geringere Erträge wegen den Einschränkungen des BAG zurückzuführen. Ein weiterer Treiber ist die nach wie vor vorhandene Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus im Spital. Aus meiner Sicht ist diese Angst vor einer Ansteckung im Spital unbegründet. Das Ameos Spital Einsiedeln gleicht mit den aufgestellten engmaschigen Schutzkonzepten fast schon einer Hochsicherheitszone gegen das Coronavirus. Welche Änderungen kommen auf das Ameos Spital Einsiedeln zu?

Seit Mitte Januar bieten wir in Einsiedeln neu auch ambulante Schlafmedizin an. Wir behandeln das gesamte Spektrum der Schlafmedizin mit über 80 verschiedenen Schlafstörungen. Bis Ende dieses Jahres werden wir zudem drei topmoderne Schlaflabore errichten. Ausserdem haben wir den neuen Fachbereich für Herz- und Lungenerkrankungen an unserem Spital etabliert. Im April nimmt unser neuer Chefarzt für Innere Medizin seine Arbeit auf. Ebenfalls neu aufgestellt ist unser Team der Chirurgie, das unter unserem neuen Chefarzt Norbert Runkel die ganze chirurgische Bandbreite eines Regionalspitals abdeckt. Im Rahmen der neu etablierten Frauenklinik freue ich mich sehr, dass wir auch zwei engagierte Frauenärztinnen gewinnen konnten. Das ist ein grosser Gewinn für unsere Region.

Wie ist der Stand der Dinge bei den GAV-Verhandlungen?

Mit den Tarifpartnern haben wir vereinbart, dass wir uns im Laufe des Jahres dazu austauschen werden. Im Zuge der Corona- Pandemie fokussieren wir uns derzeit auf die täglichen Herausforderungen, wie beispielsweise den Aufbau und Betrieb des Ameos-Impfzentrums. Wie würde sich ein allfälliger Verkauf der Klinikkette Ameos beziehungsweise eine Refinanzierung auf das Ameos Spital Einsiedeln auswirken? Die Gerüchte um einen Verkauf von Ameos sind falsch und werden leider bewusst gestreut. Die Stiftung wie auch die Bevölkerung darf auf uns als Gesundheitspartner zählen. Wir haben noch nie einen Standort aufgegeben oder verkauft. Bei uns gilt der Grundsatz: Einmal Ameos, immer Ameos.

Michael Mehner, Direktor des Ameos Spitals Einsiedeln: «Bei uns gilt der Grundsatz: Einmal Ameos, immer Ameos.» Foto: zvg

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