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Take-away …

Take-away … Take-away …

ZWISCHENLUEGETEN 3

HASCHI GYR

Welcher Vollrauschverweigerer hat befohlen, dass die Beizen nicht mehr offen haben dürfen? Und das mitten im Winter? Das muss ein Neoprentaucher gewesen sein. Auf jeden Fall kein Hiesiger. Ansonsten wüsste dieser Schönwetterfahrer, dass die Sonne selbst in Einsiedeln nicht jeden Tag 20 Grad hinlegt. Und schon gar nicht jeden Abend.

Und er wüsste auch, dass sich mein Stammtisch und ich zu Tode frieren – kaum zwei Meter von der geheizten Beiz entfernt, beim Take-away auf der Strasse. Donald Trumps Mauer entlang der Grenze zu Mexiko war ein Klecks gegen diese Mauer, die sich unsichtbar zwischen wohligwarm und tiefgekühlt geschoben hat. Als Automech downtown Zurich kenne ich einige Clochare – ich weiss nun, wie verschissen es denen vor allem im Winter gehen muss.

Die Idee mit den Heizstrahlern war genial, auch wenn der Wärmeeffekt sich vielleicht etwas ungünstig verteilt: heisser Kopf, kalte Füsse, warmes Bier. Seither bestellen wir unsere Flaschen nur noch in Eiskübeln. Schnee hats ja genug.

Es hat derzeit dermassen viel Schnee im Dorf, dass der Pflug die Quartierstrasse bei unserer Stammbeiz sogar abends räumt. Das ist zwar gut für meinen Pontiac (Sie wissen schon, das einzige, was mir mein Scheidungsanwalt gelassen hat), aber schlecht für die Heizstrahler vom Typ «reer Feel Well 2in1». Diese hat meine Lieblingsservierdüse beim Takeaway installiert. Sie funktionieren tadellos, aber elektrisch, also mit Kabel. Und wenn der Pflug diese Kabel erwischt, ist das ein falsch verstandenes «Take-away», was eine ziemliche Sauordnung gibt und einen gehörigen Knall. Der hört sich dann an wie ein ultimatives «Polizeistunde»!

* Herr Hanspeter Gyr überlegt sich, in die Karibik auszuwandern. Dort sind die Beizen zwar auch geschlossen. Aber ein Pflug fährt beim Take-away todsicher nicht vorbei.

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