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Viel Fracht an weisser Pracht

Viel Fracht an weisser Pracht Viel Fracht an weisser Pracht

Nicht nur unterhalb der Einsiedler Schanzen türmen sich die Schneemassen auf

In den vergangenen Tagen hat es gewaltig geschneit in Einsiedeln. Schneepflüge waren fast pausenlos im Einsatz. Berge von Schnee haben sich im Klosterdorf aufgetürmt. Nun hat der Abtransport der tonnenschweren weissen Pracht begonnen.

WOLFGANG HOLZ

Wie ein König thront der Bagger auf dem rund zehn Meter hohen «Schneemassiv». Mit der Schaufel planiert der gelbe Gigant ständig die weissen Ladungen, welche Lastwagen hier unterhalb der Einsiedler Schanzen alle paar Minuten herankarren und auskippen. Längst ist ein stattlicher Berg angewachsen – ein schiefe Ebene mit Steilwand quasi. Drei Franken pro Kubik Schnee

Nur «private» Schneefuhren werden hier entsorgt – während einige Steinwürfe entfernt der Bezirk Einsiedeln den «öffentlichen» Schnee in die Alp kippt. «Dieses Jahr ist es schon sehr viel Schnee», sagt Daniel Kälin vom Garten- und Tiefbau Einsiedeln, nachdem er seinen Bagger zur Mittagspause abgestellt hat und aus dem Führerhaus ausgestiegen Schon seit drei Tagen ist er rund um die Uhr im Einsatz, um den angelieferten Schnee einzuebnen und gleichmässig zu verteilen. «Ich bekomme drei Franken pro Kubikmeter Schnee», gibt er Auskunft. Kein schlechtes Geschäft für die Tausenden von Kubikmeter der weissen Pracht, die herangekarrt werden.

2018/19 rund 8000 Tonnen

«Im Winter 2018/2019 war es bislang noch mehr Schnee, der abgeladen wurde», vergleicht Kälin. Rund 11’000 Kubikmeter seien es damals gewesen, erinnert er sich. Dies entspreche unterm Strich dem Gewicht von 8000 bis 9000 Tonnen Schnee. Aber es kann ja noch mehr an Fracht der weissen Pracht werden – schliesslich soll es am Wochenende erneut schneien.

Allein 80 bis 90 Schneefuhren haben Erich Schädler und seine Schneeräumer bis jetzt am Schneeberg unterhalb der Schanzen angeliefert. «Das sind etwa 1600 Kubikmeter Schnee – was einem Gewicht von rund 850 Tonnen entspricht», sagt Schädler. Seiner Schätzung nach sei in diesem Winter schon deutlich mehr Schnee als sonst in Einsiedeln gefallen. «Insbesondere, wenn man bedenkt, in welch kurzer Zeit es so viel schneite. Das ist schon eine Ausnahmesituation », so der Mulden-Spezialist. Alp-Schneeberge schon fertig

An der Alp ist derweil das Schneeauskippen des Bezirks Einsiedeln bereits zu Ende. «In die Alp wird aktuell kein Schnee mehr gekippt. Die dafür vorgesehenen Stellen sind voll», lässt Landschreiber Patrick Schönbächler auf Anfrage wissen. Wie viel Schnee hier angekarrt worden sei, könne er nicht sagen. «Eine verlässliche Schätzung kann nicht gemacht werden.» Es sei aber nicht mehr Schnee in die Alp gekippt worden als in anderen Wintern. «Wenn die vorgesehenen Stellen voll sind, wird der weitere Schnee zum Hüendermattdamm und in die Roblosen gebracht», so Schönbächler. Auch gebe es noch private Schneedeponien, zu welchen Privatpersonen ihren Schnee bringen können. «Gesamthaft gesehen sind die Schneeberge in allen Schneedeponien sicher grösser als normal.» Und was ist, wenn die Schneeberge an der Alp schmelzen? «Der Pegel wird durch die Schneedeponien in der Alp nicht relevant steigen », versichert der Landschreiber des Bezirks. «Dieser erhöht sich erst, wenn eine allgemeine Schneeschmelze eintrifft. Dann aber vom Brunni und von Alpthal her.»

«Gesamthaft gesehen sind die Schneeberge in allen Deponien sicher grösser als normal.»

Patrick Schönbächler, Landschreiber Bezirk Einsiedeln

Schnee planieren macht auch Spass: Daniel Kälin und sein Bagger.

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