Für mehr als ein Drittel war 2020 das schlimmste Jahr der Firmengeschichte
Dass das Corona-Jahr 2020 auch wirtschaftlich zum Krisenjahr geworden ist, steht ausser Frage. Von besonderer Bedeutung ist jedoch, wie die Unternehmer die Situation einschätzen. Trotz aller äusserer Einflüsse sitzen sie letztlich an den Schalthebeln – gerade in der Region Einsiedeln, Ybrig, Rothenthurm und Alpthal mit ihrem hohen Anteil an inhabergeführten Betrieben.
Der Einsiedler Anzeiger fragte nach. Und 80 Unternehmer und Unternehmerinnen mit beinahe 3000(!) Mitarbeitenden haben geantwortet. Der hohe Rücklauf von 80 Prozent der kontaktierten Firmen verweist nicht nur auf die Bedeutung des Themas, sondern betont auch die Aussagekraft der Umfrage.
* Die «Bad News» vorweg: Für 36 Prozent der antwortenden Firmen war 2020 das schlechteste Jahr der jüngeren Vergangenheit. Zwei von fünf Unternehmen blieben knapp oder deutlich unter Budget. Waren es vor einem Jahr noch acht Prozent, bei denen die eigenen Erwartungen klar nicht erfüllt wurden, erhöhte sich diese Zahl auf bereits 26 Prozent. 42 Prozent aller Betriebe haben Antrag um finanzielle Hilfe gestellt. Bei 15 Prozent ist es wegen Corona zu einem Stellenabbau gekommen; 10 Prozent sind der- zeit noch unschlüssig, ebenfalls Personal abzubauen. Und 13 Prozent betrachten die Auswirkungen der Pandemie als existenzgefährdend. Exakt so viele wie bei der ersten Corona-Umfrage im Juli 2020.
Auch die Einschätzungen zur Zukunft sind eingetrübt. Lediglich 61 Prozent der hiesigen Unternehmer glauben daran, dass die Schweiz das Coronavirus in diesem Jahr in den Griff bekommt. 28 Prozent sagen Nein; und für die restlichen 11 Prozent müssen «gewisse Umstände erfüllt» sein, damit das gelingen kann. Die Corona-Pandemie (70 Prozent), die Arbeitslosigkeit (40 Prozent) sowie die Verschuldung des Bundes (36 Prozent) sind denn auch die meistgenannten Risiken für die Schweizer Wirtschaft.
* Es gibt aber auch positive Rückmeldungen. Diese zeigen eine Regionalwirtschaft, die widerstandsund wandlungsfähig ist. 60 Prozent aller befragten Unternehmen haben die Budgetziele erreicht; davon 29 Prozent gar übertroffen. 87 Prozent der Firmen fühlen sich wegen Corona in ihrer Existenz nicht bedroht und 18 Prozent wollen in diesem Jahr zusätzliches Personal einstellen. Und neun von zehn sind generell zuversichtlich, dass die eigene Firma die Corona-Krise meistern wird. * Die Redaktion des Einsiedler Anzeigers bedankt sich bei den Unternehmern und Unternehmerinnen für deren Teilnahme.
Alles zur regionalen Wirtschaftsumfrage auf den Seiten 5 bis 8.
VICTOR KÄLIN