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Freerider verstarb im Spital

Unterhalb des Klingenstocks hat sich am Samstagmorgen eine Lawine gelöst. Ein ausserkantonaler Skifahrer erlag seinen Verletzungen.

GERI HOLDENER

Am Klingenstock ging am Samstagmorgen, um etwa 9.55 Uhr, eine Lawine nieder, wie ein Polizeisprecher bestätigte. Die Rettungsflugwacht schickte zwei Helikopter ins steile Gebiet. In den Lawinenhang brachte man auch Angehörige der Alpinen Rettung Schweiz. Zum Rettungseinsatz kam es im trichterförmigen Couloir zwischen dem Firenstöckli und der Klingenstocksesselbahn auf einer Höhe von über 1600 Metern über Meer. Die Lawine hatte sich weiter oben zwischen dem Klingenstock und dem Rot Turm gelöst. Skifahrer aus dem Kanton Zug verstarb im Spital Die Rega flog einen Patienten ins Spital Schwyz. Am Nachmittag dann fuhren mehrere Polizeifahrzeuge auf dem Spitalareal vor. Vor 16 Uhr musste die Schwyzer Polizei Folgendes in einem Bulletin mitteilen: «Ein Skifahrer aus dem Kanton Zug wurde von der Lawine verschüttet und verstarb später an seinen Verletzungen im Spital.» Der 49-jährige Freerider war ausserhalb der markierten Piste unterwegs. Er hatte noch rechtzeitig seinen Lawinen-Airbag ausgelöst. Personen in der Nähe hatten die rund 150 Meter breite Lawine beobachtet und konnten den Verschütteten rasch aus dem Lawinenkegel bergen.

Anschliessend suchten Alpinretter und Polizisten nach weiteren möglichen Personen unter dem Schnee. Es hatte sich aber offenbar niemand mehr im Lawinenhang befunden.

Im Gebiet herrscht nach den starken Schneefällen der letzten Tage eine «grosse Lawinengefahr », die zweithöchste Warnstufe. Auf dem Stoos kam es am Samstag bei Traumbedingungen zu einem Grossandrang. Leute berichteten von Gedränge in der Stoosbahn. Fotos auf Social Media zeigten unter anderem eine grosse Anzahl Wintersportler beim Anstehen am Sessellift.

Dabei handelte es sich nach Angaben der Stoosverantwortlichen um eine Ausnahmesituation, weil man sich zu diesem Zeitpunkt mit allen Kräften auf die Lawinenrettung konzentriert hatte. Gemäss den Webcams in den anderen Innerschwyzer Skigebieten waren überall die Pisten sehr gut besucht. Auch eine Lawine in Engelberg

Am Engelberger Laub ist es kurz vor Mittag ebenfalls zu einem Lawinenabgang gekommen. Das bestätigt die Obwaldner Polizei auf Anfrage. Die Lawine habe sich ausserhalb der markierten Pisten gelöst, wie die Titlisbahnen aus Engelberg nach Erkundigung erklären. Beim Lawinenniedergang wurde beobachtet, wie mindestens zwei Personen durch die Lawine mitgerissen und verschüttet wurden, teilt die Kantonspolizei Obwalden mit. Es befanden sich zudem noch mehrere weitere Personengruppen ausserhalb der gesicherten Pisten.

Während drei Personen relativ schnell geortet und geborgen werden konnten, gestaltete sich die weitere Suche aufgrund des noch im Couloir befindlichen Schnees sehr schwierig und gefährlich, schreibt die Polizei weiter.

Erst nach einer Sicherheitssprengung dieser Schneemassen konnte eine abschliessende Suche vorgenommen werden. Eine der drei erfassten Personen konnte unverletzt aus den Schneemassen geborgen werden. Zwei weitere Personen mussten erheblich respektive lebensgefährlich verletzt durch die Rega in Spitalpflege geflogen werden. Die lebensgefährlich verletzte Person ist gemäss Polizeiangaben im Verlauf des frühen Samstagnachmittags verstorben. Im Einsatz standen vier Helikopter der Rega, die Alpine Rettung Schweiz mit Rettern und Lawinensuchhunden sowie die Kantonspolizei Obwalden. Die weiteren Untersuchungen zum Unfallhergang führt die Staatsanwaltschaft Obwalden in Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei.

Die Kantonspolizei Obwalden macht im Zusammenhang mit dem tragischen Ereignis darauf aufmerksam, dass nach wie vor grosse Lawinengefahr herrscht und Schneesport ausserhalb gesicherter Pisten oder Trails nur mit grosser Erfahrung bei der Beurteilung der Lawinensituation betrieben werden sollte.

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