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Gewerbe und Gastronomie schlagen Alarm

Durchhalten oder Aufgeben? Schwyzer Gastronomen und Gewerbetreibende sind gefordert. Die Frage ist: Wie lange noch?

PETRA IMSAND

Vor einer Woche hat der Bundesrat mitgeteilt, dass der Lockdown der Restaurants bis Ende Februar verlängert werden soll. «Wir müssen den Entscheid akzeptieren, aber es muss per sofort eine Ausfallentschädigung bereitgestellt werden», fordert Marco Heinzer, Präsident GastroSchwyz. «So geht es nicht mehr weiter.» Wie viele Betriebe im Zuge der Pandemie bislang Konkurs anmelden mussten, ist noch nicht bezifferbar. Die Ergebnisse einer entsprechenden Umfrage sollen nächstens vorliegen. Doch für Heinzer steht fest: «Unsere Betriebe sind in den letzten Reserven.» Wegen der Massnahmen fallen elementare Umsätze weg «Eine vom ersten Lockdown schon gebeutelte Branche ist irritiert, müde und wütend», so Gastro-Unternehmer Sacha Burgert. «Anfang Jahr flattern die Jahresrechnungen der Sach-, Betriebs-, Kranken- und Unfalltaggeld- Versicherungen sowie diverse Mitgliederbeiträge, Serviceabonnemente et cetera ins Haus. Für einen Schwyzer Wirt sind die Umsätze von Fasnacht, Chilbi und Adventszeit elementar. Das fehlt nun alles.» Zudem komme für viele noch die ungeklärte Pachtzins-Frage hinzu.

Ohne Kurzarbeitsentschädigung für das Personal hätten Tausende Angestellte keinen Job mehr. «Jedoch sind die Voranmeldefrist von zehn Tagen und der Karenztag weitere ungedeckte Kosten für den Arbeitgeber.» Eine letzte Chance zum Überleben für viele Berufskollegen sei nur noch die Härtefallregelung. Doch hier sieht Burgert grosse Gefahren bezüglich Ungerechtigkeiten und verzerrter Berechnungsmodi.

Gewerbeverband gegen härtere Massnahmen Eine weitere Massnahme wäre die Schliessung von nicht lebensnotwendigen Läden. «Der Blick ins Ausland zeigt, dass komplette Lockdowns im Winter offenbar nicht dieselbe Wirkung haben wie im Frühling. Deshalb sind individuelle Schutzkonzepte auch auf längere Sicht die Lösung, da wir mit dieser Pandemie alltagstauglich umgehen müssen», so Heinz Theiler, Präsident des kantonalen Gewerbeverbandes: «Um die Betriebe unbürokratisch und schnell zu unterstützen und eine gewisse Planungssicherheit zu erwirken, fordern wir die Erarbeitung von Branchenlösungen für die hart getroffenen Betriebe.»

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