Veröffentlicht am

Arbeitslosenquote steigt im Dezember auf 1,7 Prozent

Arbeitslosenquote steigt im Dezember auf 1,7 Prozent Arbeitslosenquote steigt im Dezember auf 1,7 Prozent

Gemäss den Erhebungen des Kantonalen Amtes für Arbeit (AFA) waren im Kanton Schwyz Ende Dezember 1494 Arbeitslose registriert. Im Vorjahr waren es 1068. Dies entspricht einer Zunahme von 104 Personen oder 7,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Die Arbeitslosenquote stieg damit gegenüber dem Vormonat von 1,5 Prozent auf 1,7 Prozent an.

MAGNUS LEIBUNDGUT

«Die Zahl der bei den regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV Goldau und RAV Lachen) eingeschriebenen Stellensuchenden beträgt 2819 Personen, 146 Personen mehr als im Vormonat», schreibt das Schwyzer Amt für Arbeit in einer Medienmitteilung: Das entspricht einem Plus von 710 Personen gegenüber dem Dezember 2019. Eine Zunahme der Arbeitslosigkeit wurde bei den Männern (+105/931) registriert, während die Frauen (–1/563) eine Abnahme ausweisen konnten. Die Arbeitslosenquote stieg damit bei den Männern von 1,6 auf 1,9 Prozent, während die der Frauen bei 1,4 Prozent verharrte.

Die Arbeitslosen setzen sich aus 725 Personen schweizerischer (+27 Personen) und 769 Personen ausländischer Nationalität (+77 Personen) zusammen. «Die Arbeitslosenquote verharrte damit bei den Schweizern bei 1 Prozent, während die der Ausländer von 3,5 auf 3,9 Prozent anstieg», berichtet die Schwyzer Staatskanzlei.

Einsiedeln unter dem Mittel

Einheitlich entwickelten sich die Arbeitslosenzahlen der einzelnen Bezirke. So mussten alle Bezirke eine Zunahme verzeichnen: Gersau (+4/27 Personen), Einsiedeln (+3/115 Personen), Küssnacht (+14/120 Personen), Höfe (+37/338 Personen), Schwyz (+25/403 Personen) und March (+21/491 Personen). Unter dem kantonalen Mittel von 1,7 Prozent bewegt sich der Bezirk Schwyz (1,3 Prozent), Einsiedeln (1,4 Prozent) und Küssnacht (1,6 Prozent), während March (1,9 Prozent), Höfe (2,1 Prozent) und Gersau (2,5 Prozent) darüber liegen.

Der Bestand der Langzeitarbeitslosen – darunter versteht man jene Personen, die seit mehr als einem Jahr arbeitslos sind – nahm gegenüber dem Vormonat zu (+3/212 Personen). Damit waren 14,2 Prozent (Vormonat 15 Prozent) aller Arbeitslosen langzeitarbeitslos.

Bei der Betrachtung der Arbeitsmarktstatistik ist der «Gross-/Detailhandel » (+15/216 Personen) der am stärksten betroffene Wirtschaftszweig, gefolgt vom «Baugewerbe » (+31/158 Personen), den «sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen» (+34/141 Personen), dem «Gastgewerbe» (–8/130 Personen), den «Freiberuflichen, technischen und wissenschaftlichen Dienstleistungen » (+5/125 Personen) und den «Finanz- und Versicherungsdienstleistungen » (–2/106 Personen). 28 Aussteuerungen im Oktober

«Gemäss den vorläufigen Angaben der Arbeitslosenkassen belief sich die Zahl der Personen, die ihr Recht auf Arbeitslosenentschädigung im Verlaufe des Monats Oktober ausgeschöpft hatten, auf 28 Personen», schreibt das Amt für Arbeit. Hubert Helbling, Vorsteher des Schwyzer Amts für Arbeit, ordnet die Zahlen ein: Es gebe im Schnitt zwischen 15 und 30 Aussteuerungen pro Monat. Es sei nicht zu erwarten, dass die Zahl der Aussteuerungen aufgrund der Wirtschaftskrise steigen werde, weil Aussteuerungen in der Regel weniger eine Frage der Wirtschaftslage sei, sondern eher von der strukturellen Veränderung des Arbeitsmarktes abhängig ist.

Was die Entwicklung der Wirtschaft im Kanton Schwyz in diesem Jahr anbelangt, zeigt sich Helbling zuversichtlich: «Ich bin optimistisch, dass die Wirtschaft 2021 wieder wachsen und die Arbeitslosenquote sinken wird.» Alleine der Start der Covid-19-Impfaktion werde die Wirtschaft, die Nachholbedarf habe, beflügeln.

Den aktuellen Anstieg der Arbeitslosenquote bezeichnet der Vorsteher des Schwyzer Amts für Arbeit als «kräftig», vor allem im Vergleich zu den Zahlen aus dem Jahr 2019: «Hier widerspiegelt sich die Corona-Krise augenfällig. » Dass das Baugewerbe und Männer im Dezember stark von Arbeitslosigkeit betroffen gewesen sind, habe allerdings saisonale Gründe: Im Winter wird naturgemäss weniger gebaut als im Sommer.

Krise im Gastgewerbe «Im Handel ist die Arbeitslosenquote kaum gross angestiegen, weil der Konsum generell weiterhin kräftig ausfällt», konstatiert Hubert Helbling. Wenig überraschend sinkt die Quote im Gesundheits- und Sozialwesen.

Eine Zahl sticht auffällig ins Auge: Im Gastgewerbe sinkt die Arbeitslosenquote um knapp sechs Prozent. «Das ist auf die Möglichkeit der Kurzarbeit zurückzuführen», erklärt der Amtsleiter: «Allerdings läuft die Frist für Kurzarbeit nun ab. Es ist zu erwarten, dass im Gastgewerbe, aufgrund behördlicher Vorgaben der Corona-Pandemie- bedingten Schliessung von Restaurants bis Ende Februar, die Arbeitslosigkeit zunehmen wird.» Während der Bezirk Einsiedeln unter dem kantonalen Mittel liegt, liegen die Bezirke March und Höfe darüber. «Das lässt sich dahingehend erklären, dass in Einsiedeln gewerbliche Strukturen vorhanden sind, währenddem in Ausserschwyz mehr industrielle Betriebe wie auch Dienstleistungsunternehmen ansässig sind», erläutert Helbling.

Hubert Helbling,Vorsteher Amt für Arbeit: «Es ist zu erwarten, dass im Gastgewerbe die Arbeitslosigkeit zunehmen wird.» Foto: zvg

Share
LATEST NEWS