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Briefkampagne blieb bisher ohne Echo

Briefkampagne blieb bisher  ohne Echo Briefkampagne blieb bisher  ohne Echo

Kinder in Kinderkrippen und Spielgruppen dürfen noch immer nicht singen. Die Initianten für die Aufhebung des Verbotes geben aber nicht auf.

VICTOR KÄLIN

Wer nicht singen kann, wird nicht gehört. So ähnlich ergeht es momentan der Mitte Dezember lancierten Briefkampagne, welche sich für die Aufhebung des Singverbots für Kleinkinder in Betreuungseinrichtungen wie zum Beispiel dem Chinderhus Einsiedeln einsetzt – es gab von politischer Seite bisher kein Echo. Auslöserin der mittlerweile nationalen Kampagne «Sing, mein Kind» ist die Einsiedlerin Nadine Bacher (EA 99/20).

Zweifel an der Effektivität Sie und weitere Leader der Kampagne haben am 15. Dezember per Brief das Bundesamt für Gesundheit aufgefordert, das Singverbot für Kleinkinder in der Schweiz mit sofortiger Wirkung aufzuheben. Dasselbe Schreiben erreichte auch den Verband Kibesuisse (Kinderbetreuung) sowie Kitas, Betreuungsinstitutionen und Tagesmütter.

Für die Unterzeichner und Unterzeichnerinnen ist das Singverbot «weder medizinisch relevant, noch verhältnismässig sowie konsistent mit anderen Massnahmen ». Auch für Bacher gibt es «keine medizinisch-wissenschaftliche Evidenz, dass das Singen im Rahmen der Kleinkinderbetreuung die Übertragungsrate von Covid-19 zusätzlich beeinflusst ».

Bestärkt in ihrem Anliegen fühlen sich die Initianten durch eine Statistik, welche Bundesrat Alain Berset ebenfalls Mitte Dezember präsentierte. Auf der Hotspot-Liste der Corona-Infektionen steht die Gruppe «Schule/ Kindergarten/Krippe» mit 1,8 Prozent lediglich an achter (von zehn) Positionen. Bei rund einer Million erfasster Kinder und Lehrer kann Bacher deshalb «weitere Einschränkungen nicht nachvollziehen ».

Keine Rückmeldungen Die Briefe fanden zwar die Adressaten, doch blieben sie bisher ohne Echo. Selbst telefonische Rückmeldungen verliefen im Sand, wie Bacher gestern Donnerstag mitteilte. Entmutigen lassen will sich die alleinerziehende Mutter dadurch nicht: Nachdem die bundesrätliche Pressekonferenz vorgestern Mittwoch keine Aussagen zum Singen für Kleinkinder machte, gingen gestern Donnerstag weitere Briefe auf die Post – diesmal eingeschrieben an einen Teil der Bundesräte sowie die kantonalen Gesundheitsdirektoren. Nächster Termin dürfte wohl der 13. Januar sein, wenn der Bundesrat die aktualisierten Massnahmen zur Bekämpfung der Corona- Pandemie verkündet.

Kinder mit den von ihnen geschmückten Couverts «Sing, mein Kind». Foto: Archiv EA

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