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Kirchenbesucher auf drei Gottesdienste verteilt

Kirchenbesucher auf drei  Gottesdienste verteilt Kirchenbesucher auf drei  Gottesdienste verteilt

Am Heiligen Abend konnten in Unteriberg die Gläubigen an der Kindermette um 17 Uhr, an der «Entlastungsmesse » um 20 Uhr oder an der Christmette um 22.30 Uhr teilnehmen.

KONRAD SCHULER

Zur Christmette schritten die Gläubigen erneut bei Hudelwetter. Leichter Regen mit ersten kleinen Schneeflocken angereichert begleitete sie. Die heilige Messe wurde von Pfarrer Roland Graf zelebriert. Organist Stefano Bertoni und seine Ehefrau Emi Bertoni begleiteten das Geschehen mit Instrumentalmusik. Gesungen wurde am Schluss wie immer beeindruckend das «Stille Nacht». Es kam irgendwie besinnlicher, beschaulicher, sanfter, ruhiger, bescheidener und zurückhaltender vorgetragen daher. In der Dunkelheit behalfen sich Gläubige mit der Taschenlampe oder mit dem Text auf dem Handy, was noch vor Jahren undenkbar gewesen wäre. Die Kirche war wie eh und je wunderbar geschmückt, die Krippe lud zum Verweilen und kurzen Stillehalten ein.

«Jesus verzeiht Fehler» In der Predigt erzählte der Pfarrer von einer Begegnung mit einem Kindergartenkind vor der leeren Krippe. Dieses habe gefragt, wieso noch keine Figuren in der Krippe seien. Er habe darauf geantwortet, dass Weihnachten erst am Heiligen Abend sei und die Figuren dann darin seien.

Das Kind habe gemeint, dass man aber wenigstens die Schafe schon hätte reintun können. Er habe erwidert, dass das tatsächlich schon möglich gewesen wäre. Das Wichtigste seien sowieso die Schäfchen, sei die Meinung des Kindes rübergekommen. «Ach so, habe ich geantwortet, was ist denn mit dem Christkind?», so der Pfarrer weiter. Das Kind habe sofort reagiert und sich selber korrigiert. «Ja, zuerst kommt das Christkind, dann die Schäfchen», so das Kind. So habe er die Fragerei weitergeführt und sich zuerst nach Maria und Josef und dann nach den drei Königen erkundigt. Immer habe das Kind sofort reagiert und die Reihenfolge neu festgelegt. «Beeindruckend war für mich, dass das Kind sofort bereit war, die Prioritäten neu zu setzen und die geliebten Schäfchen zurückzustellen », so Roland Graf.

«Wir Erwachsene müssen uns auch immer wieder vor Augen halten, was uns das Wichtigste ist. Ist es wirklich Jesus Christus, der die Mitte in meinem Leben einnimmt?», gab er zu bedenken. Die persönliche Beziehung zu Jesus Christus sei das ganze Jahr über und täglich sehr wichtig. «Auch wenn wir Fehler machen, verzeiht uns Jesus Christus. Gott nimmt uns immer wieder an. Jesus Christus ist der Retter», führte Roland Graf aus. Auf die Bilder zurückkommend, sagte der Pfarrer, dass Jesus Christus sich hingegeben habe wie ein unschuldiges Lamm zum Schlachten. Ob wir jeweils auch daran denken würden nach der Wandlung, wenn er den Leib Christi zeige und sage: «Seht, das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünde der Welt.» Nach fünfviertel Stunden zogen die Gläubigen bei leichtem Nassschneefall von dannen, hinaus in die ruhige Bergwelt und heim zu den Liebsten. Die stille, ruhige und besinnliche Zeit konnte irgendwie als wohltuend angenommen werden.

Die Mitternachtsmesse in Unteriberg um 22.30 Uhr wurde vom Organisten Stefano Bertoni und seiner Ehefrau Emi Bertoni mit Instrumentalmusik umrahmt.

Foto: Konrad Schuler

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