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550 Gläubiger gehen wohl leer aus

Der Konkurs der Cryo-Save AG in Pfäffikon ist noch nicht abgeschlossen. Parallel dazu läuft bei der Staatsanwaltschaft Genf ein Strafverfahren wegen abgezogenem Vermögen für die Stammzellen-Lagerung.

PATRIZIA BAUMGARTNER

Der Sitz des Stammzellenbrokers Cryo-Save AG in Pfäffikon wurde im Sommer 2019 verlassen vorgefunden. Zurück blieben neben unbezahlten Rechnungen vor allem Tausende verunsicherte Eltern weltweit. Sie hatten der Firma Geld dafür bezahlt, dass diese die Stammzellen ihrer Kinder fachgerecht aufbewahrt.

Aber von diesen Nabelschnurblutproben fehlte und fehlt jede Spur. Auch die Genfer Staatsanwaltschaft ermittelt: Seit dem Jahr 2014 betrieb die Pfäffiker Cryo-Save AG eine private Nabelschnurbank in Plan-les-Ouates im Kanton Genf. Illegal Vermögen abgezogen

Im Konkursfall der Cryo-Save AG stellten die Behörden damals nur noch wenig Verwertbares fest: Pipetten, Zentrifugen und weiteres Material für etwas über 13’000 Franken, berichtet die «SonntagsZeitung». Dabei hatte die aus Pfäffikon operierende Firma nach eigenen Angaben mit weltweit 280’000 Familienverträgen über die Lagerung von 330’000 Nabelschnurblut-Proben abgeschlossen. Für eine Einlagerung über 25 Jahre verlangte die Firma 4000 Franken. Diese Geschäfte sind nach wie vor ein Fall für die Justiz.Die wegen betrügerischem Konkurs ermittelnde Genfer Staatsanwältin hat den Verdacht, dass aus der Firma vor dem Konkurs illegal Vermögen abgezogen worden ist, heisst es in der «SonntagsZeitung » weiter.

In den vergangenen Wochen fanden zahlreiche Einvernahmen statt. Im ihrem Zentrum: Frédéric Amar, Financier und Pharmazeut aus Genf. Auch das Konkursamt Höfe ist immer noch mit der Cryo-Save beschäftigt. Auf der Webseite des Konkursamts steht seit dem 10. August: «Aufgrund einer Beschwerde, der das Bezirksgericht Höfe die aufschiebende Wirkung erteilt hat, wird sich die rechtskräftige Einstellung des Konkursverfahrens um einige Wochen verzögern.» Mehr Gläubiger gemeldet Auf Anfrage bringt Adrian Gygax, stellvertretender Leiter des Konkursamts Höfe, Licht ins Dunkel: «Gegen die Einstellung des Konkursverfahrens wegen Mangels an Aktiven wurde Beschwerde erhoben. » Deshalb sei das Verfahren immer noch hängig. Man könne nicht sagen, bis wann es voraussichtlich abgeschlossen werden könne. In diesem Frühjahr liess das Konkursamt verlauten, dass sich 150 Gläubiger gemeldet hatten. Unterdessen sind es jedoch mehr als 550 Kunden beziehungsweise Gläubiger. «Das sind für unsere Verhältnisse eher viele Gläubiger, die sich bisher gemeldet haben», so Gygax. Da das Konkursverfahren über die Cryo-Save AG mangels Aktiven eingestellt wurde, würden die Gläubiger jedoch wohl auch bei der Durchführung eines Verfahrens leer ausgehen. Das Höfner Konkursamt hat Kenntnis von den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Genf im Zusammenhang mit Amar. Man unterstützte die Strafbehörden soweit möglich. «Das Konkursverfahren und das Strafverfahren sind jedoch zwei voneinander unabhängige Verfahren», stellt der Stellvertretende Leiter Gygax klar.

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