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Zweitbester Schweizer im Einzelsprint

Zweitbester Schweizer im Einzelsprint Zweitbester Schweizer im Einzelsprint

 

Unteribergs Skilangläufer Roman Schaad in Dresden mit zwei Topresultaten

Roman Schaad hat den Schwung vom erfolgreichen Saisonauftakt vor einer Woche in Davos nach Dresden mitgenommen und überzeugte mit einem zehnten Rang im Einzelsprint und zusammen mit Jovian Hediger mit einem fünften Rang im Teamsprint.

KONRAD SCHULER

Am Elbufer in Dresden hat es für Roman Schaad mit einer Ausnahme bisher immer gut geklappt. Die flache Strecke kommt ihm mit seinen langen und raumgreifenden Schritten offensichtlich entgegen. Am letzten Wochenende lief es wieder sehr gut. Rang zehn und damit Bestergebnis an der Elbe im Sprint im freien Stil am Samstag und Rang fünf im Teamsprint zusammen mit Jovian Hediger am Sonntag. «Es ist perfekt aufgegangen»

Die eigenen Leistungen kommentierte der 27-jährige Unteriberger am Sonntagabend bei der Rückfahrt von Dresden in die Schweiz mit folgenden Worten: «Ich bin sehr zufrieden, es ist eigentlich perfekt aufgegangen.» Am Samstag begann er stark mit dem siebten Platz in der Qualifikation. Er verlor nur gerade 3,52 Sekunden auf den französischen Sieger Lucas Chanavat und war zweitbester Schweizer. «Ich habe die Strecke richtig gern gehabt. Die Unterlage war kompakt und schnell, genau so, wie ich es liebe», gab er zu Protokoll gegenüber dem EA.

Im stark besetzten zweiten Heat des Viertelfinals machte Roman Schaad ein sehr kontrolliertes Rennen. Von Anfang an lief er angriffig und blieb den stärksten Läufern auf den Fersen. In der ersten Hälfte der zweiten Runde hielt er sich stets an zweiter oder dritter Stelle auf. Als der Brite Andrew Young auf der zweiten Hälfte der zweiten Runde das Zepter resolut übernahm, ging Roman Schaad das Tempo mit. Hinter ihm ging eine kleine Lücke auf und er lief Rang zwei souverän ins Ziel und qualifizierte sich für den Halbfinal. «Ich habe einmal mehr intuitiv gehandelt», war sein kurzer Kommentar.

Im Halbfinal lief er lange auf Rang fünf. Nach der grossen Kurve in der zweiten Runde ging ihm auf Rang drei liegend an der Bande etwas der Platz aus, sodass er auf den fünften Rang zurückfiel. Im Schlussspurt gelang ihm dann keine Resultatverbesserung mehr. «Ich war auf jeden Fall näher an einer Finalqualifikation dran als noch in Davos», lautete seine Einschätzung.

Zufrieden mit Rang fünf

Im Teamsprint am Sonntag lief Roman Schaad zusammen mit Jovian Hediger im ersten Halbfinal mit nur 0,57 Sekunden Rückstand auf Sieger Italien problemlos und schnell auf den vierten Platz und qualifizierte sich locker für den Final. Auch Schweiz zwei mit Janik Riebli und Valerio Grond holte sich im zweiten Halbfinal mit Rang zwei das Finalticket. Aus dem ersten Halbfinal, der zwanzig Sekunden schneller gelaufen wurde als der zweite Halbfinal, qualifizierten sich sechs Teams für den Final, dazu kamen vier Teams aus dem zweiten Halbfinal. Roman Schaad zum Rennen: «Die Franzosen haben mit beiden Teams aufs Tempo gedrückt, wir konnten eigentlich einfach mitlaufen.» Im Final blieben die zehn Teams während acht von zehn Runden zusammen. In der neunten Runde verabschiedete sich Schweiz zwei nach hinten, die anderen neun Teams wurden gegen Ende des Rennens nur leicht auseinandergerissen. Russland siegte vor Frankreich und Italien. Roman Schaad und Jovian Hediger beendeten das Rennen als gute Fünfte mit 6,7 Sekunden Rückstand.

Bei der Eröffnung von Tour de Ski mit dabei Als erste Belohnung kann Roman Schaad nun am Neujahrstag beim Eröffnungsrennen der Tour de Ski im Val Müstair für die Schweiz an den Start gehen. Seine bisherigen Bestresultate liegen fast sieben Jahre zurück. Am 2. Februar 2014 wurde Roman Schaad in Toblach in seiner Paradedisziplin Neunter, am 15. Dezember 2013 gelang ihm in Davos mit Rang zehn das Bestergebnis auf heimischem Boden. Je einen elften Platz erzielte er vor fast drei Jahren am 30. Dezember 2017 auf der Lenzerheide und am 13. Dezember 2015 ebenfalls in Davos.

Natürlich können Skeptiker einwenden, dass die Norweger, Schweden und Finnen an beiden Rennen fehlten wegen der Corona-Pandemie. Entgegnen lässt sich aber, dass auch in Anwesenheit der Läufer dieser drei Nationen wohl je ein Top-20-Ergebnis Tatsache geworden wäre. Tatsache ist, dass Roman Schaad nach drei Sprintrennen, von denen er bei zweien am Start stand, aktuell im Sprint-Weltcup mit 50 Punkten auf dem 13. Rang liegt und damit hinter Jovian Hediger und Valerio Grond drittbester Schweizer ist.

Selbstverständlich hat sich Roman Schaad auch mit den geschichtsträchtigen Resultaten des Schweizer Langlauf-Teams mitgefreut. Bei den Frauen gewann ja Nadine Fähndrich im Einzelsprint ihr erstes Weltcuprennen und ist damit in der Langlaufgeschichte erst die dritte Schweizerin nach Evi Kratzer und Laurien van der Graaff, die ein Weltcuprennen gewinnen konnte. Und auch in der Staffel wurden die Schweizerinnen sensationell Erste. (Siehe Resultate)

«Ich war auf jeden Fall näher an einer Finalqualifikation dran als noch in Davos.»

Roman Schaad

Voll im Saft: Unteribergs Skilangläufer Roman Schaad läuft derzeit vorne mit im Weltcup. Foto: zvg

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