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«Spitalkapazitäten lassen keinen anderen Entscheid zu»

«Spitalkapazitäten lassen keinen anderen Entscheid zu» «Spitalkapazitäten lassen keinen anderen Entscheid zu»

 

Laut Frau Landammann und Gesundheitsdirektorin Petra Steimen ist vor allem der Umstand, dass die Spitäler an der Belastungsgrenze sind, dafür verantwortlich, dass die Schwyzer Skigebiete ab heute Dienstag für mindestens eine Woche geschlossen bleiben.

STEFAN GRÜTER

Nichts mit Skifahren, Boarden oder Schlitteln über Weihnachten. Die Schwyzer Regierung schiebt den Riegel. Ab heute Dienstag bleiben die Schwyzer Skigebiete bis und mit 29. Dezember geschlossen. «Die angespannte Lage und die hohe Spitalauslastung verunmöglichen die Ausstellung der Betriebsbewilligungen gemäss Bundesvorgaben», heisst es dazu vonseiten der Schwyzer Regierung. Der Kanton Schwyz erfüllt die Voraussetzungen nicht Voraussetzung für die Erteilung einer Bewilligung wäre, dass die epidemiologische Lage dies erlauben würde und ausreichend Kapazitäten in den Spitälern, beim Contact Tracing sowie beim Testen sichergestellt wären. Auch müssten die Betreiber von Skigebieten strenge Schutzkonzepte vorlegen, welche die national einheitlichen Vorgaben umsetzen würden.

Derzeit erfüllt der Kanton Schwyz die epidemiologischen Voraussetzungen ganz klar nicht. «Im Zeitraum von sieben Tagen wurden durchschnittlich über 100 neue Fälle pro Tag verzeichnet, und der sogenannte R-Wert, der aussagt, wie viele Personen eine infizierte Person ansteckt, liegt aktuell bei 1,28», erklärte Frau Landammann und Gesundheitsdirektorin Petra Steimen am Freitag an einer kurzfristig anberaumten Medienorientierung in Schwyz. «Spitalkapazitäten praktisch ausgeschöpft» Der R-Wert müsste unter 1 liegen, damit die Fallzahlen zurückgehen. «Der wichtigste Punkt», so Steimen, «ist der Umstand, dass die Spitalkapazitäten im Kanton Schwyz und in den Listenspitälern Zürich und Luzern praktisch ausgeschöpft sind.» Der Verzicht auf das Skifahren, Snowboarden und Schlitteln soll vor allem dazu beitragen, die Zahl der Unfälle zu reduzieren und damit die an der Belastungsgrenze arbeitenden Spitäler zu entlasten.

Der Regierungsrat werde die Lage laufend, auch über Weihnachten, beurteilen und über allfällige neue Massnahmen oder Lockerungen aufgrund der weiteren Entwicklung entscheiden, so Frau Landammann. Nur wenn die Fallzahlen im Kanton Schwyz rasch gesenkt werden könnten, werde es möglich sein, die Skigebiete wieder zu öffnen.

«Haben es zur Kenntnis genommen»

Volkswirtschaftsdirektor Andreas Barraud hat bereits am Freitag die grösseren Skigebiete über die Schliessung informiert. Diese hätten den Regierungsratsentscheid «zur Kenntnis genommen», so Barraud. Für die Betreiber sei der Entscheid «nicht überraschend gekommen. Die Frage ist nun, wie lange die Schliessung dauert.» Die Kurzarbeitsentschädigung, die Erwerbsersatzentschädigung und die neue, am Mittwoch im Kantonsrat beschlossene Härtefallregelung würden den Skigebieten finanzielle Entlastung bieten, so der Volkswirtschaftsdirektor. Er versprach ein rasches Handeln.

«Es wird konsequent kontrolliert» Steimen appellierte an die Bevölkerung, die Eigenverantwortung wahrzunehmen und die Massnahmen gegen die Ausbreitung von Covid-19 konsequent zu befolgen. Vor allem grössere Menschenansammlungen seien zu meiden. Bei der Umsetzung und bei der Kontrolle der geltenden Massnahmen sei der Regierungsrat bestrebt, Augenmass und Verhältnismässigkeit zu wahren. «Trotzdem wird konsequent kontrolliert, um die Ziele der beschlossenen Massnahmen zu erreichen », so die Botschaft der Schwyzer Regierung.

Andreas Barraud, Schwyzer Volkswirtschaftsdirektor: «Die Frage ist nun, wie lange die Schliessung dauert.» Foto: Magnus Leibundgut

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