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Internationale Beziehungen: Studium und Arbeitsmarkt

Internationale Beziehungen: Studium und Arbeitsmarkt Internationale Beziehungen: Studium und Arbeitsmarkt

Am 16. Dezember wurde die Insiders-live-Veranstaltung «Globale Zusammenhänge studieren + Arbeitsmarkt » durchgeführt.

Mitg. Da aufgrund der neuen Hygienevorschriften des Bundesrates das geplante Präsenzformat an einer Mittelschule nicht mehr in Frage kam, hat sich die Studienberatung des Kantons Schwyz kurzfristig entschieden, den Anlass online durchzuführen. So erhielten 66 Mittelschülerinnen und -schüler sowie Eltern aus den Kantonen Schwyz und Glarus in einem sicheren Rahmen von Insidern Informationen zu Studiengängen, die zu einer Tätigkeit in den «Internationalen Beziehungen» führen können und Antworten zu Arbeitsmarktfragen. Sandra Thüring, Leiterin der Studienberatung, führte durch das Programm und gab einen informativen Einblick in die Branche und die vielen möglichen Bildungswege. Neugier an Zusammenhängen und Dynamiken Maren Scheppach studiert Politikwissenschaften an der Universität Zürich. Das Analysieren politischer Ereignisse und gesellschaftlicher Interaktionen auf nationaler wie auch internationaler Ebene ist ein zentraler Bestandteil des Studiums. Neugier und Interesse für gesellschaftliche Geschehnisse, politische Dynamiken sowie Zusammenhänge sind eine gute Voraussetzung für das Studium. Auch mathematische Inhalte werden vermittelt, denn Analysen und Datenerhebungen nehmen einen beträchtlichen Teil der Studienzeit in Anspruch. Maren Scheppach macht Praktika im Medienbereich und hofft, nach dem Studium als Korrespondentin im Mittleren Osten arbeiten zu können. Das Wissen über diesen Kulturraum holt sie sich im Nebenfachstudium in Islamwissenschaften.

Zusammenarbeit über die Grenzen hinaus Andrina Brunner hat ihren Bachelor und Master in International Affairs an der Universität St. Gallen abgeschlossen. Sie arbeitet als Projekt Managerin bei der WECONNEX AG, einer Social Enterprise, die Menschen dabei hilft, sich selbstständig wirtschaftlich weiterzuentwickeln. So hat Andrina Brunner ein Projekt aufgebaut, das Kleinfischer in Madagaskar unterstützt, ihre Fische neu auch frisch verkaufen zu können. Dazu hat sie abwechselnd in der Schweiz und in Madagaskar gearbeitet. Das Studium hat sie mit dem notwendigen Hintergrundwissen ausgestattet. Es ist eine interdisziplinäre Generalistenausbildung, die Politik, Recht, Wirtschaft und Geschichte in sich vereint. Diese Breite ist eine wichtige Voraussetzung für die internationale Sichtweise. Sie kann den Berufseinstieg wegen der fehlenden Spezialisierung jedoch erschweren. Aus diesem Grund rät Andrina Brunner, durch Wahlfächer, Arbeitserfahrung und den Masterstudiengang Spezialisierungen anzustreben und sich früh genug zu überlegen, in welche Richtung es gehen könnte.

Erwartungen für den Arbeitsmarkt hinterfragen In der letzten Präsentation gab Dr. Roger Gfrörer, Leiter der Career Services an der Universität Zürich, einen Einblick in aktuelle Arbeitsmarktstatistiken für Hochschulabsolventinnen und -absolventen. Auf dieser Grundlage hinterfragte er gesellschaftliche Meinungen zur «employability ». Er zeigte auf, dass naturwissenschaftliche Profile weniger gefragt sind als gemeinhin angenommen wird, ein Studium in Jura nicht zwingend zu einer hohen Arbeitsmarktfähigkeit führt und dass ein Abschluss in Geistes- und Sozialwissenschaften nicht schlechtere Arbeitsmarktmöglichkeiten bietet als Studiengänge aus anderen Fakultäten. Weiter zeige sich, dass es in Bezug auf den Arbeitsmarkt Schwankungen zwischen den Universitäten beziehungsweise Sprachregionen gibt, und dass mit einer höheren akademischen Stufe bessere Arbeitsmarktwerte erreicht werden können. Die Studienwahl sollte aber nicht aufgrund des Arbeitsmarktes oder des Lohns getroffen werden, denn in Gesprächen mit Firmen hört Roger Gfrörer immer wieder, dass für die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber Interesse und Passion zentral sind. Überfachliche Kompetenzen werden zunehmend wichtiger. Es kommt nicht nur darauf an, was studiert wird, sondern welche Aktivitäten während des Studiums ausgeübt werden. Roger Gfrörer legt den Studierenden daher nahe, von Beginn an auch extracurriculäre Angebote zu nutzen.

In der nächsten Insiders-live-Veranstaltung mit dem Titel «Soziales + Praktikum» erhalten Mittelschülerinnen und -schüler Einblick in Studien- und Berufswelten der Psychologie, Sozialen Arbeit und Logopädie und erfahren, wie sich ein Praktikumsjahr gestalten lässt. Sie findet am 27. Januar 2021 statt.

Weitere Infos: www.sz.ch/studienberatung -> Insiders live.

Die Insiders-live-Veranstaltung «Globale Zusammenhänge studieren + Arbeitsmarkt» wurde online mit 66 Teilnehmenden durchgeführt.

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