Veröffentlicht am

Waffenskandal im Frühling vor Gericht

Bellinzona/Schwyz/Einsiedeln.

Das Bundesstrafgericht hat den Prozess gegen den früheren Logistikchef der Kantonspolizei Schwyz auf den 8. April des kommenden Jahres angesetzt. Dem Angeklagten werden mehrfache qualifizierte Veruntreuung, mehrfache ungetreue Amtsführung, mehrfache Widerhandlung gegen das Waffengesetz und Versuch dazu, mehrfache Verletzung des Amtsgeheimnisses sowie mehrfache Urkundenfälschung vorgeworfen.

Dem heute 58-jährigen Einsiedler wird in der Hauptsache vorgeworfen, zwischen 2009 und 2018 in seiner damaligen Funktion als Leiter Logistik der Kantonspolizei Schwyz Munition und Material im Gesamtwert von rund 180’000 Franken im Namen der Kantonspolizei Schwyz bestellt und durch diese bezahlt zu haben. Diese Munition, beziehungsweise dieses Material soll keine Verwendung bei der Kantonspolizei gefunden haben. Vielmehr soll der Beschuldigte es zu seinem eigenen Vorteil privat verwendet haben. Weiter wird ihm vorgeworfen, zwischen 2012 und 2013 eine Vielzahl von Waffen und Munition ohne Berechtigung an verschiedene Personen gewerbsmässig verkauft und über einen Darknet-Account angeboten zu haben sowie im Jahr 2018 Waffen und Munition unrechtmässig besessen zu haben.

Waffen und Munition soll der Angeklagte teilweise zusammen mit einer zuständigkeitshalber in Deutschland separat verfolgten und dort inzwischen verurteilten Person verkauft und angeboten haben. Der vormalige Logistikchef soll dieser Person zudem polizeiinterne Informationen betreffend die in Deutschland damals hängige Strafuntersuchung weitergegeben haben.

Schliesslich wird dem Angeklagten vorgeworfen, im Zusammenhang mit der Übertragung einer Waffe sowie einer Munitionsbestellung Urkunden gefälscht zu haben.

Der Angeklagte wurde im Februar 2018 verhaftet und fristlos entlassen. Er hatte seit 2002 als Logistikchef gearbeitet. Nach rund zweieinhalb Monaten Untersuchungshaft wurde er auf freien Fuss gesetzt./Vi.

Share
LATEST NEWS