Veröffentlicht am

Von Raser massiv bedroht

LESERBRIEFE

Kürzlich wanderten meine Frau und ich an einem späten Sonntagnachmittag von Unteriberg die Waagtalstrasse Richtung Weglosen-Parkplatz. Auf der Strasse lieferten sich einige PW ein Rennen. Auf dem Parkplatz drifteten sie auf dem Asphalt und fuhren die Strasse rauf und runter.

Meine Frau schüttelte in Richtung eines Vorbeifahrenden den Kopf über dieses Verhalten. Daraufhin stoppte einer der Automobilisten mit quietschenden Reifen. Er stieg aus, bedrohte uns und schrie: «Ihr huere Zürcher, habt hier gar nichts verloren …!» Wir haben alles daran gesetzt, ihn zu beruhigen, was ihn nur noch wütender machte. Ich konnte ihm versichern, dass wir keine Zürcher waren, sondern Kantonsschwyzer. Selbst wenn, «Zürcher» sind in der Region willkommen, da sie einen wichtigen und gerne gesehenen Tourismusfaktor darstellen. Davon wollte er zweimal nichts wissen. Weiter drohend stieg er in sein Fahrzeug und raste aggressiv aufgedreht davon.

Als wir am Weglosen-Parkplatz angekommen waren, rasten weitere PW mit Vollgas in Richtung Parkhaus und lieferten sich in den Hallen Schleuderkapriolen. Ein Höllenlärm mit begleitenden Auspuffkrachern. Was für ein Spass muss das für sie gewesen sein! Nach diesem Auftritt verliessen sie das Parkhaus und fuhren wieder testosteron- und adrenalingesättigt in Richtung Unteriberg davon. Dem Besitzer des Parkhauses, der Ferien- und Sportzentrum Hoch-Ybrig AG, wäre zu empfehlen, das Parkhaus während Saisonschluss zu schliessen, um diesen hirntoten Strolchenfahrten nicht noch eine Bühne zu bieten.

An einem darauffolgenden Sonntag wurden wir Zeuge eines anderen «Rundenrekords», den ein gelber Sportwagen aufstellen wollte. Leider nicht auf dem Nürburgring, sondern ab Willerzell bis zum Segelclub Sihlsee. Voll beschleunigt in uneinsehbaren Kurven, auf geraden Strecken bis zur Drehzahlgrenze am Gas. Eine Gefährdung anderer Strassenteilnehmer hat der Fahrer billigend in Kauf genommen. Seine Fahrweise war extrem unverantwortlich und wäre für einen zufälligen Gegenverkehr tödlich verlaufen.

Beide Fälle visualisieren ein erschreckendes Aggressionspotenzial. Rücksichtnahme auf die Umgebung und Vermeidung von Gefährdung: Fehlanzeige. Diese Automobilisten haben nicht die Reife, einen Fahrausweis zu besitzen, geschweige denn ein Auto. Sie kommen erst zur Vernunft, wenn entweder einer aus der Kurve fliegt oder sie in einer Polizeikontrolle hoffentlich sofort ihren Ausweis abgeben dürfen. Axel B. Bott (Wilen b. Wollerau)

Share
LATEST NEWS