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Massnahmen sollten angepasst werden

Offener Brief von fünf Schwyzer Kantonsräten an die Regierung zu den Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie.

Es ist eine herausfordernde Zeit. Die Coronakrise verlangt von uns als Gesellschaft grosse Flexibilität, Solidarität und auch Opfer. Unsere Wirtschaft wird aufs Härteste geprüft. Die unterzeichnenden Kantonsräte der Gemeinde Schwyz stehen hinter unserer Regierung und haben Verständnis für die getroffenen Schutzmassnahmen im Kanton Schwyz. Wir wollen dazu beitragen, die Krise so unbeschadet wie möglich zu überstehen.

Nachdem der Bundesrat am 11. Dezember weitere nationale Einschränkungen beschlossen hat, ist es uns jedoch ein Anliegen, unseren Unmut über die zum Teil nicht nachvollziehbaren Massnahmen kundzutun.

Die Einschränkung der Öffnungszeiten für die Gastronomie, den Detailhandel und Freizeitbetriebe ist für uns unverständlich. Für die Gastronomie kommt es faktisch einem Berufsverbot gleich, das jedoch nicht entschädigt wird. Für den Detailhandel bedeutet es einerseits, dass die Kundschaft dichter gedrängt ihre Einkäufe erledigen wird, was kontraproduktiv und nicht im Sinne der Eindämmung der Pandemie ist. Andererseits wird der Detailhandel gegenüber dem Onlinehandel weiter geschwächt. Auch die Freizeitbetriebe sind stark betroffen.

Für viele Menschen im Kanton Schwyz ebenfalls nur schwer nachvollziehbar ist die Einschränkung auf dreissig Personen für Gottesdienste. Viele Kirchen verfügen über mehr als genug Platz, damit zumindest die Bundesvorgaben von fünfzig Personen kein Problem darstellen würden. Wir möchten daher die Regierung höflich bitten: – Die strengeren Einschränkungen der Öffnungszeiten für die Gastronomie umgehend und ohne Verzögerung aufzuheben, sobald die Vorgaben des Bundesrates für eine Lockerung der Öffnungszeiten erfüllt sind. – Koordinierende Gespräche mit unseren Nachbarkantonen bereits jetzt und laufend zu führen. – Allfällige weitere Entschädigungen für betroffene Branchen wie die Gastronomie, den Detailhandel und den Freizeit- und Kulturbereich zu prüfen – Die kantonalen Massnahmen, die diejenigen des Bundes übersteigen, insbesondere die Beschränkung auf dreissig Personen für Gottesdienste, aufzuheben und somit kantonal keine strengeren Massnahmen als der Bund zu erlassen. – Sich beim Bundesrat für nachvollziehbare, sinnvolle und wirksame Massnahmen und einen allfälligen Eskalationsmechanismus einzusetzen sowie sich gegen nicht überzeugende Einschränkungen zu wehren.

Wir bedanken uns beim Gesamtregierungsrat für die wohlwollende Aufnahme unserer Bitte und seinen grossen Einsatz in dieser schwierigen Zeit. Dominik Blunschy (CVP) Sacha Burgert (GLP) Urs Heini (SP) Ivo Husi (FDP) Fredy Ulrich (SVP)

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